Frust bei JVA-Aufsehern

Es ist ein Knochenjob, den die Justizvollzugsbeamten in den Gefängnissen täglich verrichten. Sie haben es mit Mördern, Totschlägern, Drogendealern und anderen verurteilten Schwerverbrechern zu tun. Sie werden von ihnen bedroht, beleidigt und bespuckt. Gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen verfeindeten Banden gehören zum Alltag. Die Aufseher geraten oft zwischen die Fronten. Sie müssen dazwischen gehen, wenn es zu Schlägereien oder Schlimmerem kommt. Dabei nehmen sie in Kauf, selbst verletzt zu werden. Eine enorme psychische Belastung. Und jetzt wird auch noch bekannt, dass viele Gefängnisse überbelegt sind und das Personal einen gewaltigen Berg an Überstunden vor sich herschiebt.

Eine frustrierende Situation, die die Politik verschuldet hat. Die Verantwortlichen in den Ministerien sollten mal ein Praktikum in einem Gefängnis machen. Dann bekämen sie die ungeschminkte Wahrheit zu sehen, die sich nicht aus Tabellen ablesen lässt. Vielleicht setzt dann ein Umdenken ein - die JVA-Mitarbeiter hätten es verdient.

(csh)
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