Frauenquote auch für Vorstandsposten

Die Frauenquote wirkt. In den Aufsichtsräten großer Unternehmen stieg der Frauenanteil binnen Kurzem auf fast 30 Prozent. In den Vorständen hingegen, wo es keine Quote gibt, sind Frauen mit einem Anteil von lediglich 6,3 Prozent weiterhin kaum vorhanden.

Daraus lassen sich zwei Erkenntnisse ableiten. Erstens: Die Befürchtungen der Unternehmen, es ließen sich nicht genügend Frauen für Aufsichtsratsposten finden, erwiesen sich als unbegründet. Zweitens: Die Beharrungskräfte in deutschen Konzernen sind zu groß, als dass Frauen ohne eine Quote Chancen auf einen Posten im Vorstand haben. Zu diesen Beharrungskräften sind männliche Seilschaften zu zählen (die übrigens wie eine Quote für Männer wirken), aber auch Vorurteile gegen Regeln, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erleichtern. Auch in Top-Jobs wäre es in der Regel kein Problem, eine Vielzahl der Aufgaben im Home-Office zu erledigen.

Viele deutsche Unternehmen erheben den Anspruch, international führend zu sein. Beim Thema Geschlechterparität sind sie es nicht. Dabei ist längst erwiesen, dass Teams, die in jeder Hinsicht divers sind, mehr Innovationen hervorbringen. Zu langes Zögern könnte sich rächen.

(RP)
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