Persönlich Franz-Josef Nick . . . verlässt die Targobank

Als die Targobank noch Citibank hieß, war ihr Ruf ramponiert. Verbraucherschützer beschimpften sie wegen des Verkaufs überteuerter Restschuldversicherungen, und dann geriet die Bank auch noch wegen des Verkaufs von Zertifikaten der Pleitebank Lehman Brothers in die Kritik. Auch diese Zeit hat Franz-Josef Nick als Mitarbeiter des Instituts miterlebt. Dann kaufte die französische Genossenschaftsbank Crédit Mutuel das Privatkundengeschäft der Citibank in Deutschland, taufte es in Targobank um, und fortan war es ruhiger. Auch für Nick, der auf den Posten des Vorstandsvorsitzenden rückte.

Doch mit der Ruhe ist es jetzt vorbei. Für den Manager ist offenbar kein Platz mehr im Zukunftskonzept des französischen Großaktionärs, und darum geht Nick schon zum Jahresende, acht Monate vor Ablauf seines Arbeitsvertrages. "Auf Wunsch von Herrn Nick im bestem gegenseitigen Einvernehmen", heißt das in der Abschiedssprache des Unternehmens. Deutlich erhellender ist da schon die Formulierung, dass es "unterschiedliche Auffassungen über die weitere strategische Ausrichtung der Targobank" gebe. Das riecht nach Auseinandersetzung, und in solchen kann es am Ende eigentlich immer nur einen Sieger geben. Im Zweifel ist das der Eigentümer. Ein Einschnitt nicht nur für die Bank, sondern vor allem für den scheidenden 56-jährigen Manager. Der hat nämlich nach seinem Jura-Studium in Würzburg und Münster und dem Referendariat in Würzburg seit 1988 seine gesamte berufliche Laufbahn bei Citi- respektive Targobank verbracht. Noch ist er Mitglied im Vorstand des Bankenverbandes Nordrhein-Westfalen, aber auch den Job wird er naturgemäß bald aufgeben. Über Nicks Zukunftspläne ist nichts bekannt. Ebensowenig darüber, ob ihm sein Arbeitgeber eine üppige Entschädigung für seinen frühzeitigen Abgang mit auf den Weg gibt. So etwas ist ja nicht unüblich.

(RP)
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