Umfragetief SPD rutscht unter 20 Prozent

Berlin · Die SPD ist gut eine Woche nach den Rücktrittsgerüchten um Parteichef Sigmar Gabriel auf einen Zustimmungswert von weniger als 20 Prozent gesunken. Die CSU-Landesgruppenchefin nennt die Werte "erschreckend".

Das ist Sigmar Gabriel
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Die schlechten Umfragewerte der SPD sorgen mittlerweile sogar schon die politische Konkurrenz. "Die Umfragewerte der SPD sind erschreckend", sagte CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt unserer Redaktion. Die Partei sei in keiner beneidenswerten Situation. "Momentan scheint mir auch der Status als Volkspartei gefährdet", betonte Hasselfeldt. Es sei für das stabile Parteiengefüge wichtig, dass auch die SPD eine gewisse Stärke habe. Sie warf der SPD einen "Schlingerkurs" vor, mit dem sie nicht das Vertrauen der Bevölkerung zurückgewinnen könne.

Übrigen Parteien bleiben stabil

Insbesondere die Personaldebatten bei der SPD in den vergangenen zwei Wochen dürften sich in der aktuellen Umfrage niedergeschlagen haben. Am vorvergangenen Wochenende musste die SPD-Spitze Rücktrittsgerüchte um Gabriel zurückweisen. Eine Woche später zerstörte SPD-Vize-Chef Olaf Scholz Gabriels Pläne für einen Wettbewerb um die Kanzlerkandidatur, indem er eine eigene Kandidatur ausschloss.

Auch der Schwenk Gabriels von einem wirtschaftsfreundlichen Kurs, wie er ihn noch Ende vergangenen Jahres offensiv in der Partei vertreten hatte, hin zu Positionen näher bei Grünen und der Linken könnte die SPD in der politischen Mitte Stimmen gekostet haben.

Die übrigen Parteien blieben in der Umfrage weitgehend stabil. Die Union hält sich demnach bei 34 Prozent, die Grünen steigen um einen Punkt auf 14 Prozent, während die Linke bei neun Prozent bleibt. Die Liberalen verlieren einen Punkt und stehen nun bei sieben Prozent. Die AfD steigt um einen Punkt und liegt laut Forsa bei elf Prozent.

(qua)
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