Kommentar zum Flughafen Düsseldorf ist längst kein Business-Flughafen mehr

Meinung | Düsseldorf · Im Streit um den Wunsch des Düsseldorfer Flughafens nach mehr Startgenehmigungen könnte der Billigflug-Monitor des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) noch eine besondere Rolle spielen. Denn der Flughafen begründet seinen Antrag vor allem mit dem Bedarf der Wirtschaft in NRW: Sie brauche mehr Verbindungen ab Düsseldorf, deshalb sei das Wachstum des Flughafens wichtiger als der Lärmschutz der Anwohner.

Flughafen Düsseldorf ist längst kein Business-Flughafen mehr
Foto: Ronny Hendrichs

Der Monitor stellt diese Argumentation nun in Frage. Zwar verschwimmen die Grenzen zwischen Business- und Billigflügen zunehmend. Aber in der Tendenz sitzen in den Billigfliegern eher die Touristen. Laut DLR beträgt der Anteil der Billigflüge in Düsseldorf inzwischen 56 Prozent. Auch vor der soeben erfolgten Umstellung der Lufthansa-(Standard-)Flüge auf Germanwings-Billigflüge wuchs der Low-Cost-Anteil in Düsseldorf von 22,6 Prozent im Jahr 2012 auf 27,1 Prozent im Jahr 2014.

Vor diesem Hintergrund ist der Anspruch des Düsseldorfer Flughafens, sich in Abgrenzung zu den (Billig-)Flughäfen Köln und Weeze als Business-Flughafen zu positionieren, kaum noch gerechtfertigt. Das muss die Politik bei der Abwägung der Interessen von Flughafen und Anwohnern berücksichtigen.

(RP)
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