FBI-Chef verwirrt nur

FBI-Direktor James Comey muss sich vorwerfen lassen, dass er den Grundsatz verletzt hat, strikte Neutralität walten zu lassen. Mag sein, dass er nur seine eigene Reputation schützen wollte. Mag sein, dass er sich nach der US-Wahl am 8. November nicht nachsagen lassen möchte, Fakten unter den Teppich gekehrt zu haben.

Richtig ist, dass es die ganze Affäre nicht gäbe, hätte Hillary nicht einen fatalen Fehler gemacht. Hätte die Außenministerin Clinton ihre digitale Dienstpost über den Amtsserver laufen lassen statt über einen privaten, gäbe es heute keine Ermittlungen.

Nur: Die Art, wie Comey den US-Kongress unterrichtete, hat einen Beigeschmack. Statt zu informieren, stiftete er nur Verwirrung. Statt Fragen zu beantworten, warf er eine Unzahl an Fragen auf. Wer weiß, was in den Mails stand, die Huma Abedin, Hillarys Mädchen für alles, von ihrer Chefin oder aus deren Umkreis erhielt. Ging es um Staatsgeheimnisse? Oder um die Bitte, bei Starbucks mal schnell einen Latte macchiato zu holen? Nun stochert jeder im Nebel, bis auf die Detektive des FBI, die es ja wissen müssen.

(RP)
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