Falsche Prioritäten bei Armutsbekämpfung

Die Pläne der Bundesregierung sind grundsätzlich gut, mit mehr Geld mehr Hilfe für die sozialen Brennpunkte dieser Republik zu organisieren. 1,2 Milliarden Euro, über vier Jahre verteilt, sollen nach Marxloh, Neukölln und anderswo fließen und dort engagierte Bürgermeister, Lehrer, Sozialarbeiter und Ehrenamtler unterstützen. Für zahlreiche bestehende Projekte sind manchmal bereits Summen jenseits der 5000 Euro viel Geld. Insofern ist die Hoffnung der Bundesregierung nicht völlig verfehlt, mit 300 Millionen Euro im Jahr an der einen oder anderen Stelle tatsächlich etwas bewegen zu können.

Um jedoch tatsächlich verhindern zu können, dass sich angesichts vermehrter Migration und der damit nötigen Integration neue Brennpunkte entwickeln, wären weitaus mehr Mittel nötig. Wieder einmal wird deutlich, dass bei der Bekämpfung von Armut und sozialer Ungerechtigkeit falsche Prioritäten gesetzt werden. Eine faire Entlohnung von Arbeit, zielgerichtete Bildung von Kindern in Schulen, ein Abbau sozialer Schranken beim Ausbildungs- und Berufseinstieg und viele andere Maßnahmen wären wirkungsvoll. Nun entsteht aber der Eindruck, die neue Strategie solle sehr alte Symptome lindern.

(jd)
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