EZB mit Hiobsbotschaft

Bauherren können sich freuen: Die Europäische Zentralbank wird den Leitzins noch lange bei Null lassen und womöglich weiter senken. Für Sparer ist das eine schlechte Nachricht, sie müssen noch lange ohne Erträge leben.

Alarmieren muss auch die Forderung von EZB-Präsident Draghi, der ein öffentliches Auffangnetz für Italiens Banken fordert. Damit gibt der Italiener seinem Landsmann Matteo Renzi grünes Licht für einen neuen Regelbruch. Gerät eine Bank in Not, müssen laut Spielregeln der EU eigentlich Eigentümer und Gläubiger ran. Doch um die Kleinaktionäre zu schonen, will Renzi die Steuerzahler zur Kasse bitten. Draghis Unterstützung für den Premier ist leicht erklärbar: Draghi hatte, als er in Rom Notenbank-Präsident und oberster Aufseher war, bei Monte dei Paschi und anderen maroden Banken nicht durchgegriffen. Aus kleinen Bränden wurde so ein großes Feuer. Europa sollte weder Renzi noch Draghi an die Feuerlöscher lassen, sondern auf die Haftung der Eigentümer und Abwicklung der Banken bestehen. Sonst werden die Bankmanager nie lernen, verantwortlich zu handeln.

(anh)
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