Bleckede Evangelische Kita lehnt Einstellung von Syrer ab

Bleckede · Der Umgang einer evangelischen Kita im niedersächsischen Bleckede bei Lüneburg mit einem syrischen Flüchtling hat in sozialen Netzwerken Empörung ausgelöst. Die Kita-Leiterin hatte in einem Aushang mitgeteilt, dass es "aufgrund der nachvollziehbaren Sorge einiger Eltern, einen männlichen Syrer bei uns zu beschäftigen", keine Anstellung des Mannes geben werde. Die Kita hatte überlegt, den Mann befristet als Hilfskraft anzustellen. Kinderbetreuung hätte nicht zu seinen Aufgaben gehört. Die Beschäftigung scheiterte schließlich formal daran, dass der Mann ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis gebraucht hätte. Dieses konnte er aber wegen seines Flüchtlingsstatus nicht bekommen.

Hannoversche Landeskirche, Diakonie und Kirchenkreis distanzierten sich von dem Schreiben der Kita. Die Formulierung könne unterstellen, "es bestehe bei männlichen Zufluchtsuchenden generell Anlass zu Sorge vor Übergriffigkeiten", hieß es. Das sei nicht die Haltung der Kirche. Die Initiative zur Einstellung sei von der Kita-Leiterin selbst ausgegangen, sagte Superintendent Christian Cordes. Die Frau habe dann jedoch auf Vorbehalte von Eltern reagiert: "Offensichtlich hatte die Kita-Leitung das Gefühl, auf eine aufkommende Stimmung der Eltern entschärfend reagieren zu müssen."

(epd)
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