Österreichs Vizekanzler Strache denkt über Ausgangssperre für Flüchtlinge nach

Seggau · In Österreichs Regierung wird über eine Verschärfung der Asylpolitik gesprochen. Vizekanzler Strache schlägt vor, Flüchtlinge in Kasernen unterzubringen und abends eine Ausgangssperre zu verhängen. Später relativiert er die Idee etwas.

 Österreichs Vizekanzler Heinz Christian Strache (FPÖ).

Österreichs Vizekanzler Heinz Christian Strache (FPÖ).

Foto: rtr, HPB/DEG

Quartiere für Flüchtlinge in leerstehenden Kasernen seien derzeit kein Thema, sagte Österreichs Vizekanzler Heinz-Christian Strache (48) am Freitag. "Es sind keine Massenquartiere geplant." Auch Verteidigungsminister Mario Kunasek (FPÖ) sagte: "Es ist in meinem Ressort im Moment kein Thema." Beide sprachen auf einer Pressekonferenz nach der Regierungsklausur im steirischen Schloss Seggau.

Die neue Regierung aus Konservativen und Rechtspopulisten verfolge vielmehr das Ziel, illegale Migration zur Gänze zu stoppen, sagte Strache, der Chef der rechtspopulistischen FPÖ ist. Am Donnerstagabend hatte er in einem Interview mit dem ORF davon gesprochen, Flüchtlinge in Kasernen unterzubringen. Auch eine Ausgangssperre für Flüchtlinge am Abend und nachts halte er für denkbar. "Es ist ja bereits in der Vergangenheit darüber diskutiert worden, ob es nicht so sein soll, dass ab einer gewissen Abendzeit alle wieder in der Kaserne zu sein haben", sagte Strache. "Es braucht Ordnung, solange es ein offenes Asylverfahren gibt."

Die Stadt Wien kritisierte den Vorschlag Straches. Asylbewerber seien Menschen, keine Gefangenen, sagte die sozialdemokratische Sozialstadträtin Sandra Frauenberger. Zudem würden größere Quartiere auch höhere Kosten verursachen. Integrationsstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) sprach von einem "erschreckendes Menschenbild".

(wer)
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