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Griechenland Mit dem Jagdbomber zum Geldabheben

Athen · Ein griechischer Major soll sich wegen der Finanzkrise in seiner Heimat Bargeld in der benachbarten Türkei besorgt haben – mit seinem F-16-Jagdbomber. Noch abenteuerlicher klingt, wie der Fall öffentlich wurde.

 Mit einem Bomber dieses Typs soll Homer Sistopoulos zum Geldabheben geflogen sein.

Mit einem Bomber dieses Typs soll Homer Sistopoulos zum Geldabheben geflogen sein.

Foto: dpa

Ein griechischer Major soll sich wegen der Finanzkrise in seiner Heimat Bargeld in der benachbarten Türkei besorgt haben — mit seinem F-16-Jagdbomber. Noch abenteuerlicher klingt, wie der Fall öffentlich wurde.

Das berichtet das französische Internetportal radiocockpit.fr. Der Pilot, dessen Name mit Homer Sistopoulos angegeben wird, nutzte demnach die enge Verzahnung beider Länder in der Ägäis und landete, nur drei Kilometer von der griechischen Insel Samos entfernt, auf einem ehemaligen türkischen Militärflugplatz nahe der Kleinstadt Söke. Er habe den Kampfjet im Schatten eines alten Hangars geparkt und sich eine private Lederjacke übergezogen, um seine Abzeichen zu verbergen. Dann habe er an drei verschiedenen Bankautomaten insgesamt 6000 türkische Lira abgehoben und die Scheine in einer Wechselstube gegen 2000 Euro getauscht. Anschließend sei er zunächst unbemerkt zurück auf griechisches Hoheitsgebiet geflogen.

Auch türkische Zeitungen berichten über den tollkühnen Piloten. Die türkische Botschaft in Berlin konnte auf Nachfrage unserer Redaktion indes nicht aktuell Stellung zu dem Fall nehmen. Die Schilderung des französischen Internetportals ist bemerkenswert präzise: Der Major habe der 330. Jagdstaffel angehört, die in Nea Anchialos auf dem griechischen Festland stationiert sei. Tatsächlich sind dort F-16-Jagdbomber beheimatet. Sistopoulos habe einen Aufklärungsflug entlang der Grenze zu seinem unerlaubten Zwischenstopp genutzt. Den alten Flugplatz kannte er von Übungen und wusste, dass er seit 15 Jahren nicht mehr benutzt wurde. Auch die türkische Luftwaffe fliegt die F-16 amerikanischer Produktion, so dass er hoffen durfte, mit einem türkischen Jet verwechselt zu werden. Die Radarüberwachung überlistete er durch extremen Tiefflug.

Noch abenteuerlicher klingt, wie der Fall öffentlich wurde: Weitere griechische Piloten der Staffel wollten sich ebenfalls neue Euro besorgen. Zwei von ihnen nutzten angeblich den Ausflug nach Söke, um auch noch schnell eine Bar zu besuchen. Dabei sollen sie der Polizei aufgefallen sein. Die türkische Regierung habe Athen daraufhin eine offizielle Protestnote übergeben.

(mic)
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