Schuldenkrise Tsipras warnt vor "Spaltung" Europas
Athen · Kurz vor dem Abflug nach Brüssel hat sich Griechenlands Präsident Alexis Tsipras noch einmal öffentlich geäußert. Er betonte, dass man eine "Spaltung" Europas verhindern müsse. Sein Reformplan sehe einen "Ausweg aus dem wirtschaftlichen Ersticken" seines Landes vor.
Griechenlands Regierungschef Alexis Tsipras hat vor den anstehenden Gesprächen über die Athener Schuldenkrise vor einer Spaltung Europas gewarnt. Er sagte am Mittwoch in Athen: "Wir müssen eine Spaltung verhindern." Er sei sich aber "sicher, dass die europäische Führung tut, was getan werden muss". Tsipras äußerte sich vor seiner Abreise nach Brüssel, wo er am Abend mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker zusammentreffen sollte. Tsipras wollte dabei seinen Reformplan vorstellen.
Der Plan werde Griechenland einen "Ausweg aus dem wirtschaftlichen Ersticken ermöglichen, Raum für Erholung schaffen und Grexit-Szenarien beenden", sagte Tsipras mit Bezug auf einen drohenden Austritt Griechenlands aus der Eurozone. Von den Geldgebern habe er aber noch keine Antwort erhalten.
Athen verhandelt seit Monaten mit seinen internationalen Kreditgebern über die Bedingungen, zu denen in Aussicht gestellte Hilfsgelder von 7,2 Milliarden Euro ausgezahlt werden sollen. Die bisherigen Reformvorschläge aus Athen reichten den Geldgebern nicht aus. Nun drängt die Zeit, weil das Hilfsprogramm zum Monatsende ausläuft und Athen im Juni insgesamt 1,6 Milliarden Euro an den Internationalen Währungsfonds (IWF) zurückzahlen muss.