Griechenland-Krise Tsipras telefoniert mit Putin

Moskau/Athen · Russlands Präsident Wladimir Putin hat Griechenlands Premier Tsipars telefonisch seine Solidarität versichert. Der Kremlchef sagt den Griechen Unterstützung zu. Außerdem soll es um die künftige Zusammenarbeit beider Länder gegangen sein.

 In friedlicher Eintracht: Alexis Tsipras und Wladimir Putin.

In friedlicher Eintracht: Alexis Tsipras und Wladimir Putin.

Foto: dpa, si jak

Griechenlands Regierungschef Alexis Tsipras hat erneut Kontakt mit dem russischen Präsidenten Wladimir Purin aufgenommen. Beide hätten das Ergebnis der Volksabstimmung vom Sonntag erörtert, bei dem mehr als 61 Prozent der griechischen Wähler die Sparauflagen der Gläubiger abgelehnt hatten, wie der Kreml am Montag mitteilte. Putin habe seine Unterstützung für das griechische Volk erklärt. Außerdem sei es um weitere Fragen der Entwicklung der Zusammenarbeit beider Länder gegangen.

Nach der Ablehnung der Gläubigerforderungen kann Griechenland vorerst nicht mit weiteren Finanzhilfen rechnen. Ohne Hilfe droht dem Land aber der Staatsbankrott. Die griechischen Banken sind bereits seit einer Woche weitgehend geschlossen. Medienberichten zufolge will die griechische Notenbank die Europäische Zentralbank um sechs Milliarden Euro Nothilfen bitten. Einen ähnlichen Antrag hatte die EZB Ende Juni abgelehnt.

Beobachter halten es für möglich, dass sich Athen auch in Russland um Unterstützung bemühen könnte. Die russische VTB-Bank hatte am Wochenende erklärt, sie interessiere sich unter Umständen für den Kauf griechischer Häfen, Eisenbahnen oder Energieunternehmen. Russland werde aber wohl keine Kredite an Griechenland vergeben. Tsipras war Mitte Juni mit Putin zusammengetroffen. Dabei ging es nach russischen Angaben aber nicht um Kredite.

(ap)
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