Flüchtlingskrise in Calais Franzosen fordern mehr Geld von den Briten

Paris · Mit Geldversprechen will Großbritannien verhindern, dass mehr Flüchtlinge aus Frankreich nach England gelangen. Jetzt fordert Paris offenbar mehr Unterstützung.

Calais: Räumung des Flüchtlingslagers in Calais
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Räumung des Flüchtlingslagers in Calais

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Foto: ap, LR

Wegen der Flüchtlingskrise im nordfranzösischen Calais will Frankreich mehr Geld von Großbritannien. "Wir erwarten zusätzliche finanzielle Zusagen", sagte ein französischer Diplomat am Mittwoch mit Blick auf ein französisch-britisches Regierungstreffen am Donnerstag. Unter anderem gehe es darum, neue Aufnahmezentren für Flüchtlinge einzurichten, die Sicherheitsmaßnahmen am Hafen von Calais und am Eurotunnel auszuweiten und den Kampf gegen Schleuserbanden zu verschärfen.

Frankreichs Staatschef François Hollande trifft am Donnerstag im nordfranzösischen Amiens den britischen Premierminister David Cameron zu Regierungskonsultationen. Begleitet werden die beiden Politiker von ihren Außen-, Innen- und Verteidigungsministern. Bei den Beratungen dürfte die Flüchtlingskrise in Calais ein zentrales Thema sein, denn die meisten der tausenden in der Hafenstadt am Ärmelkanal ausharrenden Flüchtlinge wollen nach Großbritannien gelangen.

London hatte bereits im August 2015 zusätzliche Finanzhilfen für Paris in der Flüchtlingskrise zugesagt - Großbritannien will mit mehr Geld für Frankreich verhindern, dass Flüchtlinge auf die Insel gelangen.

Die Regierungskonsultationen finden wenige Tage nach dem Beginn der Teilräumung des Flüchtlingslagers von Calais statt, in dem tausende Flüchtlinge leben. Seit Montag reißen Arbeiter von den Flüchtlingen errichtete Hütten und Zelte im südlichen Teil des als "Dschungel" bekannten Lagers ab.

Den Bewohnern werden Plätze in Aufnahmezentren in anderen Landesteilen angeboten. Viele lehnen das aber ab - sie wollen in Calais bleiben, um nach Großbritannien zu gelangen, wo sie sich mehr Chancen ausrechnen.

(kl/AFP)
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