Ärzte ohne Grenzen Video zeigt dramatische Rettung von Flüchtlingen im Mittelmeer

Rom/Brüssel · Hunderte Flüchtlinge sollen bei einem Bootsunglück am 5. August im Mittelmeer ertrunken sein. Ein Video zeigt jetzt, wie Helfer um das Leben der Schiffbrüchigen kämpfen.

Libyen: Flüchtlingsboot kentert im Mittelmeer - 200 Tote befürchtet
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Flüchtlingsdrama im Mittelmeer vor Libyen

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Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit und unter Einsatz des eigenen Lebens. Nach dem Kentern eines Flüchtlingsbootes vor der Küste Libyens befürchten Hilfsorganisationen Hunderte Tote. Schiffe der italienischen Küstenwache, Marine und anderer Rettungskräfte suchten seit Mittwochnachmittag an der Unglücksstelle nach Vermissten.

Ein jetzt aufgetauchtes Video zeigt den dramatischen Einsatz der Einsatzkräfte der internationalen Organisation "Ärzte ohne Grenzen". Die Männer fahren mit ihrem wendigen Boot zwischen den Schiffbrüchigen hindurch. Manche Flüchtlinge konnten sich auf Rettungsinseln schleppen, andere treiben regungslos auf der Wasseroberfläche.

"Es war ein grauenhafter Anblick. Menschen, die um ihr Leben kämpfen und sich verzweifelt an Schwimmwesten, Boote und alles was sie finden können, klammern", sagt Juan Matias von "Ärzte ohne Grenzen".

Wen sie retten können, ziehen die Helfer in ihre Boote, immer wieder wechseln sie ihren Kurs, um zu in der Nähe treibenden Menschen zu gelangen. Ebenfalls in dem Video zu sehen: Auch Kleinkinder waren auf dem gefährlichen Weg über das Mittelmeer dabei und damit an Bord des gekenterten Flüchtlingsbootes.

Mehrere Schiffe und Helikopter waren an der Hilfsaktion beteiligt, etwa 370 Überlebende sollen gerettet worden sein. Wie viele Menschen tatsächlich an Bord des Schiffes waren, blieb zunächst unklar. Hilfsorganisationen gehen von bis zu 600 Menschen aus.

Knapp 2000 Menschen sollen bisher bei ihrer Flucht über das Mittelmeer ertrunken sein. Seit Beginn des Hilfseinsatzes im Mai konnte Ärzte ohne Grenzen bereits mehr als 10.000 Menschen retten.

(lukra)
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