Flüchtlingskrise Griechenland fordert 2000 EU-Grenzschützer für die Inseln

Athen · Im Streit um eine sichere EU-Außengrenze hat der griechische Außenminister Nikos Kotzias der EU mangelnde Solidarität vorgeworfen und 2000 Grenzbeamte gefordert. Täglich kämen über das Ägäische Meer 2200 bis 2400 Flüchtlinge nach Europa, sagte Kotzias unserer Redaktion.

 Nikos Kotzias, Griechenlands Außenminister.

Nikos Kotzias, Griechenlands Außenminister.

Foto: dpa, fis

Er warnte vor einer "Fragmentierung" Europas. "Einige versuchen Griechenland den Schwarzen Peter zuzuschieben, weil sie innenpolitische Probleme haben. Versuchen uns zum Sündenbock Europas zu machen", sagte Kotzias. Zu den Drohungen, Griechenland aus dem Schengen-Raum zu werfen, sagte Kotzias: "Niemand kann uns zwingen, aus dem Schengen-Raum auszutreten."

Das Ägäische Meer könne man nicht komplett dicht machen

Die EU müsse die Frage beantworten, was die Sicherung der Grenzen für ein Schengen-Mitglied bedeute, das keine Zugverbindung oder Autostrecke zu einem anderen Schengen-Land habe. Auf dem Seeweg nach Italien und an den Flughäfen gebe es regelmäßige Kontrollen, so Kotzias. Das Ägäische Meer könne man aber nicht komplett dicht machen. "Wir haben die EU aufgefordert, uns 2000 Beamte der Grenzschutzagentur Frontex und 100 Boote zu schicken, es kamen bislang nur 800 Beamte", sagte Kotzias.

Außerdem müssten die Frontex-Mitarbeiter direkt an den griechischen Inseln eingesetzt werden, um die Flüchtlinge sofort zurück in die Türkei zu schicken, so Kotzias.

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