Persönlich Mitt Romney . . . könnte bald Außenminister sein

Treffen sich ein milliardenschwerer "Betrüger" und ein nicht minder ärmerer "Versager" in einem Golfclub , um über Weltpolitik zu sinnieren. Nimmt man die gegenseitigen verbalen Faustschläge Donald Trumps und Mitt Romneys während des Wahlkampfes ernst, so hätte dieses Treffen am Wochenende wohl mit dem ein oder anderen Veilchen enden müssen. Doch der designierte US-Präsident und einer seiner schärfsten Kritiker im republikanischen Lager verstanden sich offenbar prächtig. Und zwar so gut, dass Romney als möglicher Nachfolger von US-Außenminister John Kerry gehandelt wird.

Donald Trump: Mitt Romney könnte bald US-Außenminister sein
Foto: dpa, pf cs

Mit dem Ex-Gouverneur aus Massachusetts und Gegenkandidaten Barack Obamas bei der Präsidentschaftswahl 2012 würde Trump einen Schritt auf das eher gemäßigte Lager der Republikaner zugehen und einen als moderat geltenden Politiker ins Kabinett berufen. Allerdings gehört der 69-Jährige ebenso wie Trumps Konkurrentin um das Präsidentenamt, Hillary Clinton, zum von ihm verhassten Washingtoner Establishment. Daneben gibt es für das Amt des US-Chefdiplomaten auch noch weitere Kandidaten, wie den ehemaligen Bürgermeister von New York, Rudolph Giuliani, der Trump während des Wahlkampfes immer wieder öffentlich den Rücken stärkte.

Sollte Romney das Rennen dennoch machen und wieder politisch aktiv werden, so dürfte er vor einer schweren Aufgabe stehen. Denn Trump hatte im Vorfeld der Wahl angekündigt, die USA international mehr isolieren zu wollen. Von einem deutlich geringeren Engagement in der Nato und bei der Uno war die Rede. Und auch seine Neigung zu abfälligen Aussagen im intimen Kreis sollte Romney dann überdenken. Im Zuge der US-Wahl 2012 bezeichnete er Wähler Obamas als "Opfer", die keine Steuern zahlten und glaubten einen Anspruch auf soziale Leistungen zu haben - was wiederum zur Rhetorik Trumps passen würde.

Maximilian Krone

(RP)
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