Persönlich Diether Dehm . . . hat Flüchtling eingeschleust

Der Linken-Bundestagsabgeordnete Diether Dehm ist für seine Provokationen bekannt. Die Präsidentschaftskandidaten Christian Wulff und Joachim Gauck verglich er einst mit Stalin und Hitler und den Ex-RAF-Terroristen Christian Klar beschäftigt er seit einigen Jahren als Mitarbeiter zur Pflege seiner Website.

Nun hat Dehm wieder die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt: Ende August soll er einen afrikanischen Flüchtling von Italien nach Deutschland geschmuggelt haben. Nach Informationen der "Bild am Sonntag" nahm der Politiker den jungen Mann zunächst ein paar Tage in seinem Ferienhaus am Lago Maggiore auf, brachte ihn dann im Auto über die Schweiz nach Deutschland, wo er einem Flüchtlingshelfer übergeben wurde.

"Ja, ich habe einen jungen Halbwaisen aus Afrika von Italien aus über die Grenze nach Deutschland zu seinem Vater gebracht", bestätigte Dehm der Zeitung. "Die Grenzbeamten haben ihn nicht registriert." Obwohl Beihilfe zur illegalen Einreise verboten und mit einer Geldstrafe bedroht ist, sagte Dehm lediglich: "Ich bin mit mir im Reinen."

Neben seinem Politikerdasein ist der 66-Jährige ein erfolgreicher Musikproduzent. Das von ihm geschriebene und von Klaus Lage interpretierte Lied "1000 und 1 Nacht" hielt sich 1984 mehrere Wochen in den Charts. Der Liedermacher Wolf Biermann, den Dehm elf Jahre lang managte, warf dem 66-Jährigen im Jahr 1995 vor, Stasi-Spitzel gewesen zu sein und ihn verraten zu haben. Auch die CDU-Abgeordnete Erika Steinbach hatte Dehm im Vorfeld bereits als Stasi-Informanten bezeichnet. Doch der Linken-Politiker weist sämtliche Vorwürfe von sich. Er sagt, er sei von der Stasi, ohne es zu wissen, abgeschöpft worden. Biermann aber blieb immer bei seiner Aussage. Er behauptete, Dehm hätte ihm seine Stasi-Vergangenheit 1988 in einem Vier-Augen-Gespräch gestanden. Die Wahrheit ist bis heute nicht geklärt.

Saskia Nothofer

(RP)
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