Die SPD macht Ferien

Vorgestern, als die Partner einer künftigen Jamaika-Koalition zu einer ihrer zermürbenden Verhandlungsrunden zusammenkamen, sah man den noch amtierenden Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) bei der "Bambi"-Verleihung neben Arnold Schwarzenegger sitzen. Er wirkte sehr entspannt. Gestern nun gab SPD-Chef Martin Schulz den in Berlin auf der Stelle Tretenden gute Ratschläge: Sie sollten allmählich mal zu Potte kommen. Außerdem befürchte er Schaden für Europa durch ein schwarz-gelb-grünes Bündnis.

Die SPD macht Ferien
Foto: Ronny Hendrichs

Für eine Partei, die sich kategorisch weigert, das zu tun, wofür sie gewählt wurde, nämlich Regierungsverantwortung zu übernehmen, sind das verblüffende Wortmeldungen. Immerhin: So nimmt man wenigstens überhaupt wieder einmal Notiz von den Sozialdemokraten im Bund, die seit der Wahl faktisch keine Rolle mehr spielen. Die SPD macht Ferien. Wie aber wird das in der Opposition werden, von der sich die Genossen eine glorreiche Erneuerung versprechen?

So viel scheint klar: Zusammen mit AfD und Linken das Regierungshandeln zu kritisieren, wird kein Spaß. Durch das Getöse durchzudringen, das ein Alexander Gauland veranstalten dürfte, auch nicht. Hätte die SPD nur auf ihren alten Frontmann Franz Müntefering gehört, der schon immer fand: "Opposition ist Mist."

(RP)
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