Die PS der Bürgermeister

Wer wenig Geld hat, muss sparen - auch beim Auto. Diese Erkenntnis scheint endlich auch bei den Bürgermeistern in Nordrhein-Westfalen zu greifen. Immer mehr Amtsträger entscheiden sich für kleinere Dienstwagen und weniger PS. Einige Stadtchefs verzichten sogar ganz auf die Amtskarosse und kommen per Rad oder zu Fuß ins Rathaus. Für so viel Verzicht und Einsicht verdienen die Stadtväter Lob. Ganz freiwillig aber sparen die meisten wohl nicht.

Die öffentliche Meinung befördert den Gesinnungswandel. Schließlich lässt sich mit der Wahl des Autos auch vortrefflich Politik machen. Die Bürgermeister folgen dem Ruf der neuen Bescheidenheit. Der Papst lebt es vor. Franziskus fährt Fiat statt Mercedes. Der Düsseldorfer Oberbürgermeister Geisel stieg jüngst von der S-Klasse seines Vorgängers in einen Van um. Auch er will offensichtlich zeigen, dass er sozial denkt und handelt. Die Botschaft aus den Rathäusern: Der Bürger-Meister möchte Bürger-Anwalt sein!

Sicher richtig. Sparen um des Sparens willen aber hilft wenig. Denn der Dienstwagen macht nur dann Sinn, wenn er die funktionellen Anforderungen eines rollenden Büros erfüllt. Dazu gehören neben Sicherheit und Sitzkomfort, permanente Erreichbarkeit und nicht zuletzt auch ein wenig Glanz. Schließlich repräsentiert der Rathauschef die ganze Stadt. Also: Gönnen wir dem Bürgermeister ruhig ein vernünftiges Auto.

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(RP)
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