Die Lufthansa agiert unglücklich

Es ist schade, dass Lufthansa und Germanwings die Bewältigung des Absturzes vom 24. März zu sehr den Juristen überlassen. Nun wird für getötete Mitarbeiter das Schmerzensgeld von 25 000 Euro verweigert, weil die Berufsgenossenschaft sich um Ansprüche von Beschäftigten kümmere - und da gibt es kein Schmerzensgeld. Rein ökonomisch mag ausgleichen, dass die Lufthansa eine Unfallversicherung abgeschlossen hat, die 50 000 Euro zahlt. Trotzdem befremdet, dass der Konzern bei der Kompensation von Leid zwischen eigenen Leuten und den Passagieren differenziert.

Die Lufthansa agiert unglücklich
Foto: Ronny Hendrichs

Der Lufthansa kann nur gewünscht werden, bei der Bewältigung der Katastrophe geschickter aufzutreten. Die Soforthilfe war ein richtiger Schritt. Es ist gut, dass der Konzern den persönlichen Kontakt zu allen Familien halten will. Es ist auch lobenswert, dass er sich noch sehr lange für die zwei Kinder seines gestorbenen Düsseldorfer Piloten mitverantwortlich fühlen will - so ein gestriges Bekenntnis.

Dass aber einiges schiefläuft, zeigt dies: Die Lufthansa hat es bis heute versäumt, einen prominenten Spitzenvertreter zu benennen, der sich persönlich um die Bewältigung der schlimmsten Katastrophe des Konzerns seit Gründung kümmert.

(RP)
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