Statistik Zahl der Asylanträge aus dem Kosovo sinkt um 94 Prozent

Berlin · Die Zahl von Asylsuchenden aus dem Kosovo geht weiter deutlich zurück. Nach jüngsten Statistiken beträgt die aktuelle Asylbewerberzahl nur noch sechs Prozent des Zustroms im Februar.

 Die provisorische Unterkunft für Asylbewerber in der Brügmannhalle in Dortmund.

Die provisorische Unterkunft für Asylbewerber in der Brügmannhalle in Dortmund.

Foto: dpa, dna jhe fdt

"Die Menschen haben verstanden, dass das Asylsystem in Deutschland keine Lösung für ihre schwierige wirtschaftliche Situation im Kosovo sein kann", sagte der Präsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF), Manfred Schmidt, unserer Redaktion.

Im März verzeichnete das Bundesamt zwar noch einmal 32.054 Anträge, worunter die Kosovaren mit 11.729 Anträgen den ersten Platz einnahmen. Das bezeichnet Schmidt jedoch als "statistischen Effekt", da im Januar und Februar so viele Menschen aus dem Kosovo in Deutschland um Asyl baten, dass nur ein Teil der Anträge sofort entgegengenommen werden konnte.

Seit Anfang März sei die Zahl der Asylanträge von Kosovaren jedoch deutlich zurückgegangen. Kamen Anfang Februar noch bis zu 1500 Asylsuchende täglich in Deutschland an, waren es im März nur noch 150 täglich. Im April ist der Wert auf unter 100 Personen pro Tag gesunken. Unter den Hauptherkunftsländern liegt Syrien auf dem zweiten, Albanien auf dem dritten Rang.

"Dass mittlerweile nur noch wenige Menschen aus dem Kosovo nach Deutschland kommen, um hier ohne Aussicht auf Erfolg Asyl zu beantragen, zeigt, dass die konzertierte Bearbeitung der Asylverfahren aus dem Kosovo und die Informationsmaßnahmen im Herkunftsland wirken", sagte Schmidt.

Seit Mitte Februar läuft die Aktion, die in der Regel erfolglosen Anträge vorrangig und beschleunigt zu bearbeiten. Daran beteiligt sind Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.

(may-)
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