ZDF-"Politbarometer" Weiterhin wenig Interesse an der Europawahl

Mainz · Auch sechs Wochen vor der Europawahl hält sich das Interesse daran bei den deutschen Wählern in Grenzen. Laut dem am Freitag veröffentlichten ZDF-"Politbarometer" äußern 72 Prozent nur geringes oder gar kein Interesse an der Wahl. Nur 28 Prozent geben an, sich sehr stark oder stark für die Europawahl am 28. Mai zu interessieren.

 Am 25. Mai ist Europawahl.

Am 25. Mai ist Europawahl.

Foto: dpa, car cul

Wäre bereits am Sonntag die Wahl zum Europaparlament, gäbe es bei den Parteien kaum Änderungen. Die CDU/CSU käme weiterhin auf 39 Prozent, die SPD könnte leicht um einen Punkt auf 27 Prozent zulegen, die Grünen würden sich mit um einen Punkt auf elf Prozent verschlechtern.

Die Linke bliebe unverändert bei acht Prozent und die FDP bei drei Prozent. Die eurokritische Partei Alternative für Deutschland (AfD) käme auf sechs Prozent.

Die Mehrheit der Deutschen sieht die Euro-Krise bei weitem noch nicht überwunden. Rund drei Viertel (76 Prozent) gehen davon aus, dass dies noch nicht der Fall ist. Nur 22 Prozent betrachten die Krise im Großen und Ganzen als bereits überstanden.

Richtet man den Blick auf Deutschland, so zeigen sich in der Wählergunst unter den Parteien kaum Veränderungen. Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, bliebe die CDU/CSU unverändert bei 41 Prozent und die SPD bei 25 Prozent. Linke und Grüne könnten ebenfalls weiterhin mit jeweils zehn Prozent rechnen. Einen Punkt zulegen könnte die FDP, sie käme dann auf vier Prozent. Die AfD würde hingegen einen Punkt verlieren und damit nur noch vier Prozent erreichen.

In der Liste der zehn wichtigsten Politiker verteidigte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ihren Spitzenplatz vor Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD). Auf Platz drei folgt Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), der als einziger leicht an Beliebtheit verlor.

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) verharrt auf Platz vier, gefolgt von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) und dem früheren SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück. Linksfraktionschef Gregor Gysi bildet - nach Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU), Sozialministerin Andrea Nahles (SPD) und CSU-Chef Horst Seehofer - das Schlusslicht.

Die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen befragte von Dienstag bis Donnerstag 1226 Wahlberechtigte.

(AFP)
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