Verteidigungsetat Bundeswehrverband fordert sechs Milliarden mehr als geplant

Berlin · Sechs Milliarden Euro mehr als vorgesehen fordert der Bundeswehrverband für die Streitkräfte bis zum Jahr 2021: Es fehle an Ausrüstung und Muition - vor allem wenn man international mehr Verantwortung übernehmen wolle.

Das ist der Schützenpanzer "Puma"
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Foto: Helmut Michelis

Es gebe weiterhin enorme Lücken in der Ausstattung, bei den Waffensystemen und beim Personal, sagte Verbandschef Andre Wüstner der "Welt" (Montag). Ausreichend gerüstet seien die Streitkräfte "noch lange nicht".

Wüstner erinnerte daran, dass die Regierung sich auf dem Nato-Gipfel und in ihrem neuen Weißbuch dazu bekannt habe, international mehr Verantwortung übernehmen zu wollen. "Wenn man diesen Versprechungen glaubwürdig nachkommen will, dann wird der Verteidigungsetat bis 2021 nicht wie geplant von derzeit 36,6 auf 39 Milliarden Euro anwachsen müssen, sondern auf rund 45 Milliarden Euro."

Tatsächlich sei die Bundeswehr materiell weiter am untersten Limit. Neben Großgerät mangele es auch an Munition: "Die Depots sind fast leer." Angesichts der bevorstehenden Ausweitung des Bundeswehreinsatzes im westafrikanischen Krisenstaat Mali warnte der Oberstleutnant vor einer Überforderung der Streitkräfte. Auch vermisse er eine langfristige Strategie beim Mali-Einsatz für die nächsten fünf bis zehn Jahre.

Drei Kampfhubschrauber "Tiger", drei Sanitätshubschrauber vom Typ NH90 sowie zwei Reservemaschinen sollen die UN-Friedensmission dort verstärken. Voraussichtlich muss die Bundeswehrtruppe in der ehemaligen Islamisten-Hochburg Gao dafür um eine dreistellige Zahl von Soldaten aufgestockt werden.

(mre/dpa)
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