Beratungen in Berlin Unionspolitiker stellen sich auf lange Nacht ein

Berlin · Vor den Sondierungsgesprächen für eine Jamaika-Koalition stimmen sich die Spitzen von CDU und CSU in Berlin ab. Ein Knackpunkt ist die Frage einer Begrenzung der Flüchtlingszahl. Die Gesprächsteilnehmer haben sich auf eine lange Nacht eingestellt.

 CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt steigt an der CDU-Parteizentrale aus seinem Auto aus.

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt steigt an der CDU-Parteizentrale aus seinem Auto aus.

Foto: afp

Im Kreis um Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und CSU-Chef Horst Seehofer dürfte der jüngste Plan des bayerischen Ministerpräsidenten für einen konservativeren Unions-Kurs eine große Rolle spielen. Die Runde hat sich auf Gespräche bis tief in die Nacht eingestellt.

CDU und CSU mussten bei der Bundestagswahl vor zwei Wochen schwere Stimmenverluste hinnehmen. Nachdem sich die SPD wegen eigener Verluste auf eine Oppositionsrolle festgelegt hat, will Merkel mit FDP und Grünen über ein Jamaika-Bündnis verhandeln.

"Habt Ihr Eure Schlafsäcke dabei?"

CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer sagte beim Eintreffen zu den wartenden Journalisten: "Habt Ihr Eure Schlafsäcke dabei?" Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagte über die Erfolgsaussichten des Treffens: "Wir arbeiten zielorientiert." Ob es schon eine Lösung noch am Sonntag geben könnte, ließ er offen.

Die CSU hoffe auf eine gute Einigung darüber, wie die Union in die Sondierungsgespräche gehen wolle, sagte Herrmann. Auf die Frage, ob die Schwesterparteien vor der schwierigsten Situation seit ihrem Kreuther Trennungsbeschluss von 1976 stünden, antwortete er: "Es ist eine nicht ganz einfache Situation."

Die CSU sei insgesamt mit dem Wahlergebnis nicht zufrieden. Klar sei aber auch, "dass wir eine gemeinsame Verantwortung haben, eine möglichst stabile Regierung für die Deutschland zu bilden". Mit der CDU müsse es aber zunächst eine Einigung über eine Begrenzung der Flüchtlingszahlen geben. Die CSU sei auch offen für Gespräche mit den Grünen, sagte Herrmann. Zwischen den Wahlprogrammen gebe es aber "nur eine begrenzte Schnittmenge".

(dpa)
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