Umfrage Zwei Drittel halten Deutschland für ein Einwanderungsland

Berlin · Das Meinungsforschungsinstitut YouGov hat sich in der anhaltenden Flüchtlingsdebatte danach erkundigt, ob die Deutschen ihre Heimat als Einwanderungsland betrachten. Das Ergebnis dürfte vor allem der CSU den Wind aus den Segeln nehmen.

Flüchtlingskinder wollen nach Deutschland
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"Ich muss nach Deutschland, um zu leben"

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Foto: afp, ak-iw

Für zwei von drei Deutschen ist die Bundesrepublik jenseits aller parteipolitischen Kontroversen ein Einwanderungsland. Wie eine am Donnerstag veröffentlichte Umfrage des Instituts YouGov unter 1171 Bürgern ergab, stimmen 30 Prozent "voll und ganz" sowie 38 Prozent "eher" dieser Einschätzung zu. Jeweils 14 Prozent finden das "eher nicht" oder "ganz und gar nicht". 4 Prozent machten keine Angaben. Unter den 18- bis 24-Jährigen war die Zustimmung zur These vom Einwanderungsland Deutschland am größten (79 Prozent), bei den Menschen zwischen 45 und 54 Jahren am geringsten (62 Prozent).

Ob die Bundesrepublik ein Einwanderungsland ist, war über viele Jahre Gegenstand hitziger politischer Debatten - vor allem CDU und CSU taten und tun sich schwer damit. Angesichts der schnell wachsenden Zahl von Flüchtlingen in Deutschland wird aber nun auch in der Union der Ruf nach einem Einwanderungsgesetz lauter.

Der ebenfalls seit längerem diskutierten Frage, ob der Islam zu Deutschland gehört, stimmen indes nur zusammen 23 Prozent "voll und ganz" oder "eher" zu, gut zwei Drittel (72 Prozent) lehnen diese vom früheren Bundespräsidenten Christian Wulff formulierte These im Großen und Ganzen ab. Auch bei den jüngsten Befragten (18 bis 24 Jahre) findet sich dafür mit insgesamt 38 Prozent keine Mehrheit. Bei Bürgern ab 45 Jahren sind gar nur 16 bis 17 Prozent dafür.

(dpa)
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