Wahl-Umfrage AfD liegt in Sachsen bei 25 Prozent

Dresden · Wäre am kommenden Sonntag im Freistaat Sachsen Landtagswahl, würden sich die Machtverhältnisse verschieben: CDU und SPD hätten keine Mehrheit mehr. Dafür legt die AfD in der Wählergunst zu.

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Die bekanntesten Politiker der AfD seit 2013

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Foto: dpa/Kay Nietfeld

Ein Viertel aller Wähler in Sachsen würde nach einer neuen Umfrage die AfD wählen. Das ergab eine am Dienstag veröffentlichte repräsentative Befragung von Infratest dimap im Auftrag des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR). Die AfD legt demnach um 15,3 Prozentpunkte auf nunmehr 25 Prozent zu.

Eine schwarz-rote Landesregierung in Sachsen hätte dagegen derzeit keine Mehrheit. Die CDU komme auf 34 Prozent, die SPD auf zwölf Prozent. Bei der Landtagswahl 2014 hatten beiden Parteien zusammen noch knapp 52 Prozent eingefahren.

Das sei ein Ergebnis, "worüber man sich nicht freuen kann", sagte Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) MDR Aktuell. Der CDU-Politiker erklärte das schlechte Abschneiden von Schwarz-Rot auch mit "gegenwärtig schwierigen Zeiten" — etwa der Flüchtlingskrise. Seine Regierung habe wichtige Entscheidungen getroffen, sagte Tillich. Es dauere jedoch, bis diese Wirkung zeigten. "Die AfD sammelt alles das, was an Unzufriedenheit ist, zusammen." Sie müsse aber keine Verantwortung übernehmen.

Auch ein Bündnis aus SPD, Linken und Grünen hätte laut Umfrage im Moment keine Mehrheit in Sachsen: Die Linke verliert knapp drei Prozentpunkte und kommt auf 16 Prozent. Die Grünen legen 1,3 Prozentpunkte zu und liegen nun bei 7 Prozent.

Zwar zeigten sich in der Umfrage gut die Hälfte der Bürger (51 Prozent) zufrieden mit der Arbeit der Landesregierung, doch 45 Prozent äußerten sich kritisch. Zugleich wurde deutlich, dass das Vertrauen in die Politik schwindet: Jeder dritte Bürger traut laut Umfrage derzeit keiner Partei zu, die wichtigsten Aufgaben im Freistaat zu lösen — 15 Prozentpunkte mehr als bei der letzten Umfrage vor der Landtagswahl 2014.

(rent/dpa)
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