Umfrage Für 61 Prozent gehört der Islam nicht zu Deutschland

Berlin · In einer aktuellen Umfrage sagen 61 Prozent der Befragten, dass der Islam nicht zu Deutschland gehört. 22 Prozent dagegen sehen die Religion als einen Teil Deutschlands an. Die Distanz zum Islam ist damit deutlich gewachsen.

 Muslime beten im Gebetsraum einer Moschee in Deutschland (Archiv).

Muslime beten im Gebetsraum einer Moschee in Deutschland (Archiv).

Foto: dpa, dna bwe cul

Im Januar 2015 hatten noch 47 Prozent die Aussage "Der Islam gehört zu Deutschland" abgelehnt, 37 Prozent hatten zugestimmt. Insgesamt habe das Insa-Institut diesmal 2.054 Menschen im Auftrag von "Bild" befragt, teilte die Zeitung am Donnerstag mit.

"Der Islam gehört zu Deutschland", hatte der frühere Bundespräsident Christian Wulff gesagt. Am vergangenen Wochenende hatte die AfD dagegen den Satz "Der Islam gehört nicht zu Deutschland" in ihrem Parteiprogramm verankert. Diese Meinung äußerte auch Unions-Fraktionschef Volker Kauder am Donnerstag in der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Wohl aber, so Kauder weiter, "gehören die Muslime zu Deutschland. Ganz klar."

Viele fürchten eine Islamisierung Deutschlands

In der "Bild"-Umfrage stimmten 49 Prozent der Aussage zu, dass Muslime zum Land gehören. 30 Prozent äußerten sich ablehnend. Laut der Befragung befürchten 46 Prozent eine Islamisierung Deutschlands, 39 Prozent teilten diese Sorge nicht.

Unterschiede gab es in der Umfrage zwischen Ost- und Westdeutschland: Im Osten sagten demnach 65,7 Prozent, der Islam gehöre nicht zu Deutschland, 16 Prozent waren gegenteiliger Ansicht. Während 51 Prozent der Westdeutschen sagten, Muslime seien Teil des Landes, lag die Zustimmung im Osten bei 43 Prozent.

Die Aussage, der Islam gehöre zu Deutschland, wurde besonders deutlich von Anhängern der AfD (91,8 Prozent) und der FDP (81,4 Prozent) abgelehnt. Bei den Wählern der Grünen waren 42 Prozent der Meinung, der Islam gehöre zu Deutschland.

(gol/KNA)
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