Ukraine-Krise 20 Millionen Euro zusätzlich für Bundeswehr-Manöver

Berlin · Wegen der Ukraine-Krise gibt das Verteidigungsministerium in diesem Jahr 20 Millionen Euro zusätzlich für Manöver der Bundeswehr aus. Grund für die Aufstockung der Mittel von 70 auf rund 90 Millionen Euro seien die Nato-Übungen im östlichen Bündnisgebiet, sagte ein Ministeriumssprecher.

 Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) spricht auf einem Truppenübungsplatz in der Nähe des polnischen Ortes Sagan nach der ersten Übung zur Verlegung der Nato-Speerspitze - Noble Jump - mit deutschen Soldaten neben der Aufkläungsdrohne "Luna". Die neue schnelle Eingreiftruppe der Nato wird als Reaktion auf die Ukraine-Krise aufgebaut.

Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) spricht auf einem Truppenübungsplatz in der Nähe des polnischen Ortes Sagan nach der ersten Übung zur Verlegung der Nato-Speerspitze - Noble Jump - mit deutschen Soldaten neben der Aufkläungsdrohne "Luna". Die neue schnelle Eingreiftruppe der Nato wird als Reaktion auf die Ukraine-Krise aufgebaut.

Foto: dpa, nie lof cul

Insgesamt schickt die Bundeswehr in diesem Jahr 154.000 Soldaten in internationale Manöver. Das sind etwas weniger als die 160.000 Soldaten im vergangenen Jahr, aber mehr als doppelt so viele wie 2013 mit rund 73.000 Soldaten. Das geht aus einer Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor. In Polen und dem Baltikum nehmen 4400 Soldaten an 16 Manövern teil. Diese Übungen sind als Rückendeckung für die an Russland grenzenden Nato-Partner gedacht, die sich von ihrem mächtigen Nachbarn bedroht fühlen.

Das größte Nato-Manöver des Jahres steht noch bevor und findet in Südwesteuropa statt. Vom 28. September bis zum 16. Oktober werden mehr als 30.000 Soldaten aus etwa 35 Ländern an der Übung "Trident Juncture" in Italien, Spanien und Portugal teilnehmen. Darunter werden auch 3000 Bundeswehrsoldaten sein. Das sind mehr, als in allen Auslandseinsätzen der Bundeswehr zusammen.

Die Linken-Abgeordnete Heike Hänsel kritisierte vor allem die Manöver in Osteuropa scharf. Sie seien darauf angelegt, "die Spannungen mit Russland zu verschärfen und die Friedensordnung in Europa zu gefährden", sagte sie. Das Geld sollte sinnvoller für die verarmte ukrainische Bevölkerung oder Kriegsflüchtlinge ausgegeben werden.

(dpa)
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