Veraltete Kampfjets Deutsche Tornados offenbar nicht Nato-tauglich

Berlin · Wegen seiner altersschwachen Tornado-Kampfjets kann Deutschland seine Nato-Bündnisverpflichtungen nicht einhalten. Das meldet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Alle 93 Tornados müssten demnach umfangreich modernisiert werden.

 Tornado der Luftwaffe beim Start (Archiv).

Tornado der Luftwaffe beim Start (Archiv).

Foto: afp, crj/bb

Das gehe aus einem vertraulichen Papier des Verteidigungsministeriums hervor, das dem Nachrichtenmagazin vorliege, heißt es in dem Bericht.

Das IT-System und die Verkabelung der in den 1980er Jahren eingeführten Jets gelten demnach als veraltet. Im Ernstfall sollen die Tornados auf Nato-Befehl auch amerikanische Atombomben abwerfen.

Der Jet sei nicht ausreichend abhörsicher und verfüge über kein verschlüsseltes Kommunikationssystem. Im jetzigen Zustand "könnte das Waffensystem Tornado an keinem Nato-Einsatz mehr teilnehmen", zitierte der "Spiegel" aus dem Ministeriumsbericht. Die Modernisierung bedeute noch nicht abschätzbare "Mehrkosten in Millionenhöhe".

Ebenso besitze der Tornado bis heute kein von der Nato gefordertes Freund-Feind-Erkennungssystem, das irrtümliche Angriffe auf alliierte Jets vermeiden soll. Der Einbau der Geräte in die deutschen Tornados sei bis 2019 "nicht mehr realisierbar".

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hatte 2016 entschieden, die Tornados noch bis 2035 und damit länger als geplant zu nutzen. In der Zwischenzeit will sie einen marktverfügbaren Nachfolger aussuchen.

(rls, afp)
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