Studie von Düsseldorfer Soziologen Attraktive Politiker haben mehr Erfolg bei Wahlen

Düsseldorf · Wer schön ist, gewinnt. Das gilt offenbar auch in der Politik. Gut aussehende Politiker haben einer Düsseldorfer Studie zufolge mehr Erfolg bei Wahlen.

 Sahra Wagenknecht im Studio des TV-Talks von Anne Will.

Sahra Wagenknecht im Studio des TV-Talks von Anne Will.

Foto: Karlheinz Schindler/dpa

Ein Vergleich von insgesamt 1786 weiblichen und männlichen Direkt- und Spitzenkandidaten bei der Bundestagswahl 2017 habe gezeigt: Im Extremfall kann ein Kandidat mit hoher Attraktivität fünf Prozentpunkte mehr bei den Erststimmen gewinnen, bei den Zweitstimmen bis zu drei Prozentpunkte.

Das teilte der Düsseldorfer Soziologe Professor Ulrich Rosar am Mittwoch in Düsseldorf mit. Rosar misst seit 2002 die Attraktivitätswerte von Bundestagskandidaten und vergleicht diese mit ihren Wahlerfolgen.

Von zehn prominenten Spitzenkandidaten der SPD, CDU, CSU, FDP, Grünen und AfD landete Sahra Wagenknecht (Linke) auf Platz eins, gefolgt von Christian Lindner (FDP) und Alice Weidel (AfD). Schlusslicht ist Alexander Gauland (AfD). Kanzlerin Angela Merkel (CDU) kommt auf Rang neun, SPD-Chef Martin Schulz auf acht.

In der Gruppe aller 486 weiblichen Direktkandidaten, die zur Wahl standen, liegt Wagenknecht aber nur auf Platz 52. Und Lindner ist auch nicht der attraktivste Politiker, sondern kommt in der Gesamtwertung der 1293 Männer nur auf Rang 30. Der schönste Mann unter den Kandidaten ist laut der Studie Jan Ralf Nolte (AfD) aus dem hessischen Waldeck (Wahlkreis 167). Die schönste Kandidatin ist demnach Celine Erlenhofer, die für die Linke im Wahlkreis Dortmund II antrat.

Zwölf Frauen und zwölf Männer hatten als Testpersonen Fotos aller Kandidaten angesehen. Dennoch ist die Studie den Wissenschaftlern zufolge aussagekräftig. Denn es gebe einen "Attraktivitätskonsens". Das bedeute, dass die Attraktivität von allen Menschen ziemlich gleich beurteilt werde. Wie stark sich das Aussehen eines Kandidaten auf das Wahlergebnis auswirkt, wird in der noch andauernden Studie nicht deutlich.

(das/lnw)
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