Strukturwandel im Ruhrgebiet Nun doch im Bergfreien

Düsseldorf · Das Versprechen "Niemand wird ins Bergfreie fallen" ist so alt wie der Strukturwandel im Ruhrgebiet selbst. Immer wenn es um größere Umbrüche ging, wenn Zechen geschlossen und Werke verlagert wurden, dann gaben Politiker ihr Wort: Niemand werde auf der Strecke bleiben.

 Mit dem Strukturwandel kam die Arbeitslosigkeit: Im Ruhrgebiet liegt sie heute bei zehn Prozent, fast doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt.

Mit dem Strukturwandel kam die Arbeitslosigkeit: Im Ruhrgebiet liegt sie heute bei zehn Prozent, fast doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt.

Foto: dpa

Es kam anders: Die Arbeitslosigkeit im Ruhrgebiet liegt heute bei zehn Prozent, fast doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt. Einzelne Städte wie Gelsenkirchen kommen sogar auf eine Quote von gut 14 Prozent. Das liegt auch daran, dass viele Langzeitarbeitslose darunter sind, die selbst in Boom-Zeiten geringe Vermittlungschancen haben. Trotzdem verkaufte die SPD den Strukturwandel bis zuletzt als Erfolgsmodell ("Wir können Wandel"), an dem sich andere Länder ein Beispiel nehmen könnten.

Es zeugt schon von einer gewissen Chuzpe, so kurz nach der Wahl zurückzurudern und nun Milliarden vom Bund zu fordern, damit der Strukturwandel im Ruhrgebiet gelingen kann. Fast fünf Jahrzehnte lang hatte die SPD in NRW als Regierungspartei Zeit, zu diesem Gelingen mehr beizutragen.

(kib)
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