Bruch in der Führung Streit bei "Pegida" eskaliert

Dresden · Der anhaltende Streit beim islam- und fremdenfeindlichen Bündnis "Pegida" führt zu einem Bruch in der Führung.

 Pegida-Chef Lutz Bachmann wettert gegen Tatjana Festerling

Pegida-Chef Lutz Bachmann wettert gegen Tatjana Festerling

Foto: dpa, abu fpt

Das Organisationsteam des Dresdner Bündnisses kündigte in einer Erklärung den Ausschluss von Frontfrau Tatjana Festerling aus dem "Pegida"-Verein an. Der 52-Jährigen werde "vereinsschädigendes Verhalten" vorgeworfen, heißt es in einer bei Facebook verbreiteten Erklärung. Hintergrund sei unter anderem die Weigerung Festerlings, dem "Orgateam" ihre Redemanuskripte vorab vorzulegen. Der Ausschluss werde bei der nächsten Vereinssitzung beschlossen. Im vergangenen Jahr war Festerling als "Pegida"-Kandidatin bei der Dresdner Oberbürgermeisterwahl angetreten und hatte im ersten Wahlgang 9,7 Prozent der Stimmen erhalten.

Erst am Mittwoch war über ein mögliches Redeverbot für Festerling bei den montäglichen Kundgebungen spekuliert worden. Die 52-Jährige ist dort schon seit Wochen nicht mehr aufgetreten. Auf die Frage nach dem Grund sagte sie der Deutschen Presse-Agentur: "Das sollten sie Herrn Bachmann fragen."

 Festerling trat für Pegida auch bei der Dresdner Oberbürgermeisterwahl an

Festerling trat für Pegida auch bei der Dresdner Oberbürgermeisterwahl an

Foto: dpa

Ohne Festerling beim Namen zu nennen, hatte Pegida-Chef Lutz Bachmann bei Facebook mitgeteilt: "Ich halte es wie beim letzten Mal, als das gleiche Symptom bei der ersten Frau bei 'Pegida' auftrat." Dies ist eine Anspielung auf Katrin Oertel, die nach Bekanntwerden rassistischer und hetzerischer Facebook-Posts Bachmanns und dessen Weigerung, sich deshalb aus der Führungsriege zurückzuziehen, im Januar 2015 Pegida zusammen mit weiteren Mitgliedern des Organisationsteams verlassen hatte.

(crwo/dpa)
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