SPD ändert offenbar Zeitplan Andrea Nahles soll Partei schon am Dienstag übernehmen

Berlin · Der Wechsel an der Spitze der SPD vollzieht sich einem Zeitungsbericht schneller als bislang geplant. Die Fraktionsvorsitzende Andrea Nahles soll bereits an diesem Dienstag zur kommissarischen Parteivorsitzenden ernannt werden.

 Martin Schulz an Andrea Nahles bei einer SPD-Fraktionssitzung am Mittwoch in Berlin.

Martin Schulz an Andrea Nahles bei einer SPD-Fraktionssitzung am Mittwoch in Berlin.

Foto: dpa, ped exa

Dies werde in der für diesen Tag angesetzten SPD-Präsidiumssitzung geschehen, schreibt die "Bild am Sonntag", ohne allerdings Quellen zu nennen. Noch-Parteichef Martin Schulz hatte am vergangenen Mittwoch angekündigt, er werde nach Ende des Mitgliedervotums zur großen Koalition am 2. März zurücktreten. Am Freitag hatte Schulz auf das Amt des Außenministers verzichtet, das er zuvor im Fall einer erneuten großen Koalition für sich beansprucht hatte.

Klingbeil fordert Ende der Personaldebatten

SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil forderte in der Zeitung erneut ein Ende der Personaldebatten in seiner Partei. Personalfragen würden erst nach dem Mitgliedervotum entschieden. "Wer meint, er müsste Personaldebatten vorher anheizen und Foul spielen, der muss mit der Roten Karte rechnen", sagte Klingbeil.

Am Samstag hatte ein Interview mit der Schwester von Martin Schulz in der "Welt" für Aufsehen gesorgt. Das SPD-Mitglied Doris Harst wirft darin der SPD-Spitze vor, ihren Bruder "belogen und betrogen zu haben". Die Parteiführung nannte sie eine Schlangengrube.

Nach einer Emnid-Umfrage für die "Bild am Sonntag" glauben nur 33 Prozent der Bürger, dass die SPD unter Nahles wieder erfolgreicher wird. 52 Prozent gehen davon nicht aus. 57 Prozent der Befragten wünschten sich eine Zustimmung der SPD-Mitglieder zur großen Koalition, 38 Prozent hofften auf eine Ablehnung. Bei den SPD-Anhängern waren 84 Prozent für Zustimmung, bei den Unions-Anhängern 87 Prozent.

(dpa)
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