Dokumentation "Auftrag: Menschenraub" Stasi entführte 400 Abtrünnige aus dem Westen

Berlin · Auf der Straße überfallen oder zu Hause betäubt und dann verschleppt - auf brutale Weise entführte die Staatssicherheit nach einer neuen Studie etwa 400 Menschen aus dem Westen in die DDR.

Das Stasi-Museum in Berlin
20 Bilder

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Das Stasi-Ministerium habe gerade in den 50er Jahren Inoffizielle Mitarbeiter (IM) mit geheimen Aufträgen nach West-Berlin und in die Bundesrepublik geschickt, um "Verräter" oder "Abtrünnige" zurückzuholen und zu bestrafen, geht aus der Dokumentation "Auftrag: Menschenraub" hervor, die am Dienstagabend in Berlin vorgestellt wurde.

"Das war eine Machtdemonstration" sagte Autorin Susanne Muhle. Die Entführten landeten in DDR-Gefängnissen. Potenzielle Nachahmer sollten abgeschreckt werden, im Westen habe die Stasi zudem Verunsicherung schüren wollen.

Die Bundesstiftung Aufarbeitung, die Stasi-Unterlagen-Behörde und die Stiftung Berliner Mauer präsentierten die Dokumentation gemeinsam. Akribisch habe Historikerin Muhle ein bislang wenig bekanntes Kapitel der deutschen Teilungsgeschichte beleuchtet und dazu die erste umfassende Untersuchung vorgelegt, hieß es.

(dpa)
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