Spitzenkandidatur von Wagenknecht und Bartsch "Selbstkrönungen sind weder gefragt noch hilfreich"

Berlin · Gegen eine mögliche Spitzenkandidatur der Linken-Fraktionschefs Dietmar Bartsch und Sahra Wagenknecht bei der Bundestagswahl 2017 formiert sich Widerstand in den Ländern.

 Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch wollen eine Doppelspitze.

Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch wollen eine Doppelspitze.

Foto: dpa, obe ink

"Selbstkrönungen von Spitzenkandidaten sind weder gefragt noch zu diesem frühen Zeitpunkt hilfreich", sagte Brandenburgs Linksparteichef Christian Görke den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagsausgaben). "Der Parteivorstand hat das Vorschlagsrecht bei der Spitzenkandidatur für die Bundestagswahl", sagte die Thüringer Linken-Vorsitzende Susanne Hennig-Wellsow. Am Ende liege die Entscheidung bei der Partei und nicht bei Einzelpersonen. Sie schlug vor, neben Wagenknecht die Parteivorsitzende Katja Kipping ins Rennen zu schicken. "Oder wir einigen uns auf das Viererteam aus Wagenknecht, Bartsch, Kipping und Riexinger."

Bartsch und Wagenknecht reklamieren nach Medienberichten die Spitzenkandidatur für die Bundestagswahl für sich. Die beiden Fraktionschefs haben am Montag bei einem Treffen des geschäftsführenden Bundesvorstands und der Landeschefs nach Angaben von Teilnehmern gesagt, dass sie für ein Viererteam nicht zur Verfügung stehen. Auch den Parteivorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger wird ein Interesse an der Spitzenkandidatur nachgesagt.

Auch aus Hessen und Bayern kommt Kritik. Janine Wissler, Linke-Fraktionschefin im hessischen Landtag, verwies ebenfalls auf das Vorschlagsrecht der Parteivorsitzenden für die Spitzenkandidatur. Der bayerische Linke-Chef Ates Gürpinar sagte, dass Inhalte Vorrang haben sollten. "Wir sollten erst über Themen reden - und dann die Personalentscheidungen fällen", sagte er den Funke-Zeitungen.

Ursprünglich wollte die Linke erst im Januar entscheiden, wer bei der Bundestagswahl in der ersten Reihe antritt.

(afp/jeku)
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