Wahl in Mecklenburg-Vorpommern Gabriel weist Mitschuld der SPD an AfD-Erfolg zurück

Berlin · SPD-Chef Sigmar Gabriel hat in einem Interview eine Mitschuld seiner Partei am Wahlerfolg der AfD in Mecklenburg-Vorpommern zurückgewiesen. Darüber hinaus forderte er mehr Unterstützung für sozial Benachteiligte.

Das ist Sigmar Gabriel
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Die derzeit guten Steuereinnahmen müssten dazu verwendet werden, "denen zu helfen, die in Deutschland berechtigt sagen: Ihr müsst euch auch um uns kümmern", sagte Gabriel in einem am Mittwoch ausgestrahlten Interview mit dem RBB. Als Beispiel nannte Gabriel Investitionen in sozialen Wohnungsbau, gebührenfreie Kindertagesstätten und Rentengerechtigkeit.

Gabriel sagte weiter: "Wir müssen aufpassen, dass es nicht Menschen in Deutschland gibt, die den Eindruck haben: Die Politik in Berlin hat immer dann Geld, wenn es beispielsweise darum geht, Banken zu retten oder jetzt auch Flüchtlingen zu helfen." Wenn es dann um soziale Themen gehe, dürfe die Politik nicht einfach sagen: "Tut uns Leid, dafür haben wir kein Geld."

Hinsichtlich des Wahlerfolgs der AfD in Mecklenburg-Vorpommern erklärte Gabriel in dem Interview, dass die SPD als Wahlsiegerin relativ wenige Wähler an die Rechtspopulisten verloren habe. "Deswegen finde ich, ist die erste Frage: Was müssen eigentlich die machen, die massiv an die AfD verloren haben? Das sind nicht Sozialdemokraten."

Wichtig sei es, nun die Verunsicherung in der Bevölkerung zu bekämpfen - nicht nur bei den Nichtwählern und denen, die die AfD gewählt haben, "sondern bei allen Menschen in Deutschland". In Bezug auf die anstehende Abgeordnetenhauswahl in Berlin lobte Gabriel Berlins Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD): Dieser setze auf die "richtigen Themen" wie sozialen Wohnungsbau und den Ausbau von Kitas und Ganztagsschulen.

(sb/afp)
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