Amt spricht von "Missverständnissen" Gabriel nimmt doch an Münchner Sicherheitskonferenz teil

Berlin · Der scheidende Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) nimmt nun doch an der Münchner Sicherheitskonferenz in der kommenden Woche teil. Das teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes am Freitag in Berlin mit, nachdem es am Donnerstag geheißen hatte, Gabriels Teilnahme sei nicht geplant.

 Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (Archivbild).

Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (Archivbild).

Foto: dpa

Gabriel hatte sich verärgert darüber gezeigt, dass er in einer neuen großen Koalition das Amt des Außenministers an SPD-Chef Martin Schulz verlieren soll. "Der Außenminister wird nächste Woche an der Münchner Sicherheitskonferenz teilnehmen", sagte der Außenamtssprecher. Am Donnerstag habe es "etliche Missverständnisse" zu Gabriels Terminplanungen gegeben. Es sei "nicht zutreffend", dass der Außenminister alle seine Termine abgesagt habe.

Die Münchner Sicherheitskonferenz, ein hochrangig besetztes Treffen zu außen- und sicherheitspolitischen Fragen, findet in diesem Jahr vom 16. bis 18. Februar statt. Noch am Donnerstag verlautete aus dem Auswärtigen Amt: "Eine Teilnahme von Außenminister Sigmar Gabriel ist nicht geplant."

Der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, sagte am Donnerstag, dass "der SPD-Chef und vermutlich künftige Außenminister Martin Schulz" an dem Treffen teilnehmen werden. Dies wurden seitens der Sozialdemokraten aber dementiert.

Schulz hatte am Mittwoch erklärt, er wolle nach Zustandekommen einer großen Koalition neuer Bundesaußenminister werden. Gabriel beklagte daraufhin einen respektlosen Umgang mit ihm und sprach von einem Wortbruch. Damit spielte er offenbar auf ein angebliches Versprechen von Schulz an, dass Gabriel im Fall einer neuen großen Koalition Außenminister bleiben dürfe. Allerdings ist nicht bestätigt, dass es dieses Versprechen so gegeben hat.

"Ich habe das Amt des Außenministers gern und in den Augen der Bevölkerung offenbar auch ganz gut und erfolgreich gemacht", sagte Gabriel den Funke-Zeitungen. "Und da ist es ja klar, dass ich bedauere, dass diese öffentliche Wertschätzung meiner Arbeit der neuen SPD-Führung herzlich egal war."

(felt)
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