Schwesig als Nachfolgerin im Gespräch Ministerpräsident Sellering tritt von allen Ämtern zurück

Schwerin · Der Regierungschef von Mecklenburg-Vorpommern, Erwin Sellering, tritt aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt zurück. Der SPD-Politiker erklärte, er sei an Krebs erkrankt. Als Nachfolgerin schlägt er Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig vor.

 Erwin Sellering (Archivbild).

Erwin Sellering (Archivbild).

Foto: dpa, bwu

"Bei mir ist vor einigen Tagen völlig überraschend eine Lymphdrüsen-Krebserkrankung festgestellt worden, die umgehend eine massive Therapie erfordert", begründete Sellering seinen Schritt am Dienstag. Er werde daher nicht mehr in der Lage sein, sein Amt als Regierungschef auszufüllen. "Nach fast neun Jahren als Ministerpräsident scheide ich mit großer Dankbarkeit aus diesem Amt, das es mir ermöglicht hat, einen Beitrag für eine gute Zukunft unseres Landes zu leisten", erklärte der SPD-Politiker.

SPD-Chef Martin Schulz zollte Sellering "großen Respekt" für seinen Rücktritt. "Ich weiß, dass ihm diese Entscheidung nicht leicht gefallen ist", sagte er in Berlin. Schulz würdigte Sellering als "außergewöhnlichen Politiker" und "außergewöhnlichen Menschen".

Als Nachfolgerin schlug er Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) vor. Der Personalvorschlag sei beim Geschäftsführenden Landesvorstand, beim SPD-Fraktionsvorstand und den SPD-Ministern auf einhellige Zustimmung gestoßen, teilte die SPD-Landesgeschäftsstelle in Schwerin mit. Am Nachmittag tagt dort die SPD-Landtagsfraktion. Schwesig ist als Gast dabei. Ein SPD-Sonderparteitag zur Nachfolge soll am 1. Juli stattfinden.

Sellering wird nach Worten des Regierungssprechers sein Amt bis zur Wahl des Nachfolgers weiterführen. Sollte er dazu behandlungsbedingt nicht in der Lage sein, werde sein Stellvertreter, Innenminister Lorenz Caffier (CDU), die Geschäfte übernehmen.

(oko/dpa/reu)
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