Ronald Becker droht Parteiausschluss Herxheimer Bürgermeister ist stolz auf Hitler-Glocke
Herxheim am Berg · Dem Bürgermeister der pfälzischen Gemeinde Herxheim am Berg droht der Parteiausschluss. Grund dafür sind relativierende Aussagen über Adolf Hitler und das NS-Regime.
Ronald Becker von den Freien Wählern hatte in einem TV-Bericht über eine Glocke von 1934 mit Hakenkreuz-Emblem und den Worten "Alles fuer's Vaterland Adolf Hitler" im örtlichen Kirchturm gesagt, man sei stolz, eine Glocke mit dieser Inschrift zu haben.
Er fügte hinzu, mit Hitlers Namen würden "immer gleich die Judenverfolgung und die Kriegszeiten" verbunden. "Wenn man über solche Sachen berichtet, soll man umfangreich berichten", verlangte Becker. "Dass man sagt, das waren die Gräueltaten und das waren auch Sachen, die er in die Wege geleitet hat und die wir heute noch benutzen."
Der Vizevorsitzende der Freien Wähler in Rheinland-Pfalz, Manfred Petry, sagte, im Landesvorstand sei man entsetzt über die Äußerungen.
Diese Verklärung von Verbrechen des Naziregimes sei "hanebüchen". "Es ist natürlich unabdingbar, dass wir innerhalb der Parteigremien über Disziplinarmaßnahmen beraten werden - bis hin zum Parteiausschluss", so Petry. Darüber hatte zuerst der Südwestrundfunk (SWR) berichtet.
Bürgermeister Becker war am Wochenende nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Über die Glocke gibt es seit langem Streit. Eine pensionierte Lehrerin hatte in einem Zeitungsbericht kritisiert, dass an der Kirche nichts auf deren Geschichte hinweist. Nun will sich der Gemeinderat von einer Sachverständigen über das weitere Vorgehen beraten lassen.
