Rassismus-Vorwürfe Studentenproteste gegen Leipziger Juraprofessor

Leipzig · Weil er sich auf seinem privaten Twitter-Kanal abfällig über Afrikaner und Araber geäußert hat, steht der Leipziger Juraprofessor Thomas Rauscher in der Kritik. Jetzt haben Hunderte Studierende für ein Ende seiner Lehrtätigkeit demonstriert.

 Studierende protestieren auf dem Campus der Universität in Leipzig.

Studierende protestieren auf dem Campus der Universität in Leipzig.

Foto: dpa, hsc fpt

Zahlreiche Studierende der Universität Leipzig protestierten am Dienstag gegen den umstrittenen Juraprofessor, die Zahlen gehen jedoch auseinander: Nach Angaben einer Studenteninitiative beteiligten sich etwa tausend Menschen an der Protestaktion gegen Rassismus auf dem Campus in der Innenstadt. Die Forschungsgruppe "Durchgezaehlt" sprach von 600 bis 900 Teilnehmern. Die Demonstranten forderten von der Universitätsleitung, die Lehrtätigkeit des Professors zu beenden.

Rauscher steht wegen Äußerungen auf seinem privaten Twitter-Kanal in der Kritik, in denen er unter anderem von einem "weißen Europa" sprach und sich abfällig über Afrikaner und Araber äußerte. Rauscher, der Erasmusbeauftragter und Lehrstuhlinhaber des Instituts für ausländisches und europäisches Privatrecht ist, wies die gegen ihn erhobenen Rassismusvorwürfe zurück.

Im Mitteldeutschen Rundfunk sprach er von einer Kampagne und einer "gezielten Verdrehung" seiner Äußerungen. Es gelte die Meinungsfreiheit, und sein Twitter-Konto, das er inzwischen abschaltete, sei privat gewesen.

Die Universität Leipzig hatte in der vergangenen Woche in einer Stellungnahme die Äußerungen verurteilt. "Wir stehen für Weltoffenheit und Toleranz und stellen uns gegen intolerantes und fremdenfeindliches Gedankengut", hieß es. Die Universität kündigte eine Untersuchung und die Prüfung dienstrechtlicher Schritte gegen Rauscher an.

(hebu/AFP)
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