Nach Pannenserie in Kraftwerken Erstes Treffen der deutsch-belgischen Atomkommission

Bonn/Aachen · Nach der Pannenserie in belgischen Atomkraftwerken wächst die Sorge vor einem Atomunfall. Deutsche und belgische Atomexperten sprechen jetzt miteinander. Das allein ist für Atomgegner unzureichend.

 Das belgische Atomkraftwerk Tihange.

Das belgische Atomkraftwerk Tihange.

Foto: dpa, obe fdt wok soe

Das Aachener Aktionsbündnis gegen Atomenergie hat die deutsch-belgische Atomkommission vor ihrem ersten Treffen als "Beruhigungspille für die Bevölkerung" bezeichnet. Bündnis-Sprecher Jörg Schellenberg ging davon aus, dass den deutschen Experten weiterhin keine Detailunterlagen zu den umstrittenen Kernkraftwerken Tihange 2 und Doel 3 zur Verfügung gestellt würden, um Sicherheitsangaben auf wissenschaftlicher Basis überprüfen zu können.

Angeblich seien die Risse im Reaktorbehälter von Tihange 2 nach den Ergebnissen der jüngsten Überprüfung nicht weiter gewachsen. "Aber Detailunterlagen werden der Öffentlichkeit und Expertengremien, die das bewerten können, vorenthalten", sagte Schellenberg, der auch Sprecher im grenzüberschreitenden Aktionsbündnis Stop Tihange ist. Greenpeace Belgien klage zur Zeit auf die Herausgabe dieser Unterlagen.

Die beiden Meiler Tihange 2 und Doel 3 liegen rund 70 beziehungsweise 140 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Sie sind besonders umstritten, weil sie feine Risse in den Druckbehältern haben.

Das erste Treffen der deutsch-belgischen Atomkommission an diesem Mittwoch und Donnerstag in Bonn ist laut Bundesumweltministerium ein Arbeitstreffen auf Expertenebene, von dem keine weitreichenden Beschlüsse zu erwarten sind. Die Atomkommission war nach der Pannenserie in belgischen Atomkraftwerken für einen verbesserten Informationsaustausch vereinbart worden.

(mro)
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