Integration Norbert Lammert fordert Debatte über Leitkultur

Hamburg · Bundestagspräsident Norbert Lammert hat für eine neue Debatte über Leitkultur plädiert. Eine zunehmend multikulturelle Gesellschaft brauche die westliche Werteordnung, deren harter Kern die Verbindung aus Vernunft und Glauben sei, sagt Lammert.

 Norbert Lammert setzt auf westliche Werte.

Norbert Lammert setzt auf westliche Werte.

Foto: DPA

"Leitkultur bedeutet, dass nicht alles, was kulturell begründbar ist, in ein und derselben Gesellschaft gelten kann", sagte Norbert Lammert (CDU) am Dienstag auf der Jahrestagung der Deutschen Nationalstiftung in Hamburg. Als Beispiel nannte er den Anspruch, der Mann habe Vorrang vor der Frau. Das sei mit dem Gleichheitsprinzip nicht vereinbar.

Lammert sprach sich auch für eine weitere europäische Integration aus. Durch die Globalisierung verlören die einzelnen Staaten immer mehr an Souveränität, seien "nicht mehr Herren über ihre eigenen Angelegenheiten". Die Macht des Staats werde aber auch durch die jüngste Serie von Anschlägen der Terrororganisation Islamischer Staat in Frage gestellt.

Zu Beginn der Veranstaltung hatten die Teilnehmer eine Schweigeminute für die Opfer der Anschläge von Paris, aber auch für den Gründer der Stiftung, Helmut Schmidt, eingelegt. Der Altkanzler war am Dienstag vergangener Woche in Hamburg im Alter von 96 Jahren gestorben.

(gol)
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