Niedersachsen CDU-Politiker will Existenz von Chemtrails überprüfen lassen

Osnabrück · Schon seit Jahren treibt das Thema Chemtrails Verschwörungstheoretiker um: Flugzeuge versprühen demnach gefährliche Chemikalien in der Luft. Jetzt will ein niedersächsicher CDU-Politiker die abstruse Theorie offiziell überprüfen lassen.

 Einige Menschen halten die Kondensstreifen am Himmel für sogenannte Chemtrails.

Einige Menschen halten die Kondensstreifen am Himmel für sogenannte Chemtrails.

Foto: dpa

Der umweltpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion im niedersächsischen Landtag, Martin Bäumer, will das "Thema ein für alle Mal aus der Welt schaffen".

Dazu soll die niedersächsische Landesregierung Untersuchungen zur Existenz sogenannter Chemtrails anstellen. Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Bäumer: "Nur mit einer Untersuchung lässt sich das Thema ein für alle Mal aus der Welt schaffen." In zwei Antworten auf parlamentarische Anfragen von Bäumer hatte das Umweltministerium in Hannover zuletzt bekundet, dies nicht untersuchen zu wollen. Das Ministerium begründete das unter anderem mit Kosten im fünfstelligen Euro-Bereich.

"Bei einem Gesamthaushalt des Umweltministeriums von 300 Millionen Euro sind das doch Peanuts", sagte Bäumer der "NOZ". "Dass sich die Landesregierung nun weigert, entsprechende Untersuchungen anzustellen, sorgt doch nur für weitere Spekulationen und erweckt den Eindruck, man habe etwas zu verbergen", kritisierte der Parlamentarier. Für den kommenden Haushalt sollte Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) einen entsprechenden Posten einplanen.

Kritik an den Anfragen des CDU-Parlamentariers kommt vom umweltpolitischen Sprecher der Grünen. Volker Bajus sagte der "NOZ": "Martin Bäumer ist wieder auf den Spuren der Verschwörungstheoretiker unterwegs." Er wundere sich, "dass der umweltpolitische Sprecher der CDU sich mit solchen Spinnereien beschäftigt."

Chemtrails und sogenanntes Geo-Engineering zählen gemeinhin in den Bereich der Verschwörungstheorie, wonach über das Ausbringen von Chemikalien in die Luft etwa per Flugzeug Einfluss auf Mensch oder Umwelt genommen werden soll. Die Drucksachen-Nummern der Antworten der Landesregierung lauten 17/4171 und 17/5996.

(felt)
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