Frauenunions-Chefin Maria Böhmer Mütterrente - der "Durchbruch für Gerechtigkeit"

Berlin · Ältere Mütter sollen pro Kind 28 Euro monatlich mehr Rente erhalten. Die Vorsitzende der Frauenunion, Maria Böhmer (CDU), hat die geplanten besseren Leistungen bei der Mütterrente gegen Kritik als "Durchbruch für Gerechtigkeit" verteidigt.

 Frauenunions-Chefin Maria Böhmer nennt die Mütterrente einen "Durchbruch für Gerechtigkeit".

Frauenunions-Chefin Maria Böhmer nennt die Mütterrente einen "Durchbruch für Gerechtigkeit".

Foto: AP, AP

Die Union hat sich nach monatelangem Streit über die Grundzüge einer Rentenreform geeinigt. CSU-Chef Horst Seehofer hatte beim kleinen Parteitag der CSU verkündet, dass die Union sowohl Verbesserungen für Mütter wolle, die ihre Kinder vor 1992 geboren haben, wie auch eine Lebensleistungsrente für Geringverdiener.

Vor der Bundestagswahl besteht allerdings keine Chance mehr, die Mütterrente und die Lebensleistungsrente umzusetzen. Der Koalitionspartner FDP lehnt beide Konzepte ab. Auch SPD und Grüne würden entsprechende Gesetze im Bundesrat blockieren. Die Rentenkonzepte sollen am Donnerstag beim Spitzentreffen von Union und FDP im Koalitionsausschuss beraten werden.

Bislang erhalten Mütter, die ihre Kinder vor 1992 geboren haben, bei der Rente pro Kind nur den Gegenwert eines Rentenpunkts. Den jüngeren Frauen werden drei Punkte gutgeschrieben. Für die älteren Mütter soll künftig ein Rentenpunkt pro Kind mehr angerechnet werden. Das heißt, pro Kind und Monat steigt die Rente für Frauen im Westen um rund 28 Euro.

"Millionen von Müttern werden ab 2014 bessergestellt", sagte Maria Böhmer, Vorsitzende der Frauenunion. Sie betonte, die Anerkennung eines weiteren Rentenpunktes für ältere Mütter sei "der Durchbruch, um die Gerechtigkeitslücke zwischen älteren und jüngeren Frauen" zu schließen. Eine solche Reform würde etwas mehr als sechs Milliarden Euro pro Jahr kosten und soll über die Rentenversicherung finanziert werden.

Kritik an der besseren Mütterrente kam von SPD und Grünen. Grünen-Fraktionschefin Renate Künast sprach von "einem dreisten Deal" der Union, um davon abzulenken, dass sie "beim Kampf gegen Altersarmut" nichts zu bieten habe.

Die Lebensleistungsrente soll grundsätzlich Geringverdienern zugutekommen. Die Idee: Wer ein Leben lang fleißig war, soll eine Rente über Grundsicherungsniveau erhalten. Die Detailfragen, wer die Bedürftigkeit der Bezieher dieser Rente prüft und wie hoch sie am Ende ausfallen soll, sind nicht geklärt. Auch SPD und Grüne haben Konzepte, um Geringverdiener vor Altersarmut zu schützen. Bei beiden Parteien soll die Geringverdiener-Rente 850 Euro pro Monat betragen.

(qua)
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