Kritik an EKD-Reformationsbotschafterin Militärpfarrer vergleicht Käßmann mit Petry und Trump

Berlin · Pascal Kober, Militärpfarrer und FDP-Politiker, hält Margot Käßmann für die falsche Besetzung auf der Position der Reformationsbotschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) im Luther-Jahr.

 Margot Käßmann (Archivaufnahme vom 15. März 2015).

Margot Käßmann (Archivaufnahme vom 15. März 2015).

Foto: dpa

Kober kritisierte Käßmann wegen ihrer Positionen zur Bundeswehr in scharfer Form, wie die "Welt" berichtet. Käßmanns Ratschlag, Terrorismus mit Beten zu bekämpfen und die Bundeswehr nach dem Vorbild Costa Ricas abzuschaffen, sei "Weltflucht und Eigen-PR" und erinnere ihn an die AfD-Vorsitzende Frauke Petry.

"Frau Käßmann wirft regelmäßig derart provokante, zugespitzte Thesen in die Debatte - und schiebt dann Erklärungen und Differenzierungen nach, wenn sich Kritik erhebt, und stilisiert sich dann als Missverstandene und Angegriffene. Das ist ein Stilmittel, dessen sich auch Politiker wie Frauke Petry gern bedienen", sagte Kober.

Kober verglich demnach Käßmann außerdem mit US-Präsident Donald Trump. "In einer Neujahrspredigt hat sie mal 'Mehr Fantasie für den Frieden' gefordert. Das hat in seiner Allgemeinheit und Unbestimmtheit die Qualität von Trumps Forderung 'Make America great again'". Es handele sich um eine Verdrängung der Komplexität der Wirklichkeit durch einfache Wahrheiten. Das sei "geradezu das Gegenprogramm zum Anspruch der Reformatoren, die Menschen zur Mündigkeit, zum Verstehen und Denken zu befähigen. Ich denke, dass Frau Käßmann, wenn sie selbst so wenig für die Anliegen der Reformation steht, die falsche Besetzung auf dem Posten der Reformationsbotschafterin ist", so Kober.

Der FDP-Politiker warf Käßmann vor, die Enttäuschung der Soldaten über die Kirche zu fördern. "Zu fordern, Terroristen mit Liebe zu begegnen, ist eine Ohrfeige für die Angehörigen von Terroropfern und seelsorgerliches Versagen. Da geht es ihr wohl nur um Schlagzeilen", sagte Kober. "Auf Terror antworten wir mit dem Rechtsstaat, der freilich auch die Grundrechte der Terroristen achtet. Die Würde auch von Terroristen zu achten ist die säkulare Umsetzung des Liebesgebotes der Bibel", sagte der Militärpfarrer.

(felt/KNA)
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