Lob für deutsche Flüchtlingspolitik Merkel als "Visionärin der offenen Grenzen"

Berlin · Die Internationale Organisation für Migration (IOM) lobt Angela Merkel für ihren Mut, Deutschlands Türen für Menschen zu öffnen, die aus ihrer Heimat fliehen müssen. Man müsse in der Flüchtlingsdiskussion die positiven Aspekte der Einwanderung sehen, meint die Migrationsorganisation.

Angela Merkel: Porträt der Bundeskanzlerin von Deutschland in Bildern
12 Bilder

Das ist Angela Merkel

12 Bilder
Foto: dpa, Patrick Seeger

Der Generaldirektor der Internationalen Organisation für Migration (IOM), William Lacy Swing, lobt die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sei eine "Visionärin der offenen Grenzen", sagte Swing der "Welt" am Mittwoch im Interview.

Swing: "Ich habe für Angela Merkel die allergrößte Bewunderung und für ihre visionäre und mutige Entscheidung, Deutschlands Türen zu öffnen für Menschen, die vor Verfolgung, Armut und Konflikten von Westafrika bis zum Golf von Bengalen und vor allem vor dem Krieg in Syrien fliehen." Zugleich würdigte er auch das Verhalten des Großteils der deutschen Bevölkerung. Diese nehme auf beeindruckende Weise ihre Verantwortung wahr.

Swing betonte, eine Herausforderung in der Flüchtlingskrise sei nun die Integration der ankommenden Menschen. Diese bräuchten Jobs, kulturelle Orientierung, Wohnungen und müssten die Sprache lernen.

Angela Merkel Adé: Asylbewerberin benennt ihre Tochter nach der Kanzlerin
5 Bilder

Asylbewerberin nennt ihre Tochter mit Vornamen Angela Merkel

5 Bilder
Foto: dpa, jst axs

Zugleich verwies er auf den positiven Aspekt von Einwanderung. Diese dürfe nicht als "giftig" wahrgenommen werden. Vielmehr genössen einwanderungsfreundliche Länder laut einer Weltbankstudie mehr Wohlstand und Wachstum als solche, die der Migration kritisch gegenüberstünden. Eine Million Flüchtlinge müssten als eine "humane Realität, eine Chance, die man nutzen kann" wahrgenommen werden.

Der IOM-Chef kritisierte das Verhalten zahlreicher EU-Länder, die ihre Grenzen geschlossen oder scharfe Kontrollen eingeführt hätten. In diesem Zusammenhang plädierte Swing dafür, dass möglichst alle EU-Staaten zu sogenannten offiziellen Resettlement-Staaten mit einem festen Aufnahmekontingent von geprüften Flüchtlingen würden. Trotzdem müssten auch weiter irreguläre Asylsuchende aufgenommen und dürften nicht als mutmaßliche Wirtschaftsflüchtlinge abgelehnt werden.

Liebe Leserinnen und Leser,
Ihre Meinung zu RP Online ist uns wichtig. Anders als sonst bei uns üblich gibt es allerdings an dieser Stelle keine Möglichkeit, Kommentare zu hinterlassen. Zu unserer Berichterstattung über die Flüchtlingskrise haben wir zuletzt derart viele beleidigende und zum Teil aggressive Einsendungen bekommen, dass eine konstruktive Diskussion kaum noch möglich ist. Wir haben die Kommentar-Funktion bei diesen Themen daher vorübergehend abgeschaltet. Selbstverständlich können Sie uns trotzdem Ihre Meinung sagen — per Facebook oder per E-Mail.

(KNA)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort