Nur ein Einbruch bei Munitionsdiebstahl Linke: Eigene Soldaten stehlen Waffen der Bundeswehr

Berlin · Der Bundeswehr sind in den vergangenen Jahren mindestens 44 Mal Waffen und Munition gestohlen worden, ohne dass Spuren eines Einbruchs vorzufinden waren. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken hervor.

Rüstungsflops - von peinlich bis tödlich
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Foto: Bundeswehr

Zugleich räumte die Regierung nur einen einzigen Einbruch mit Munitionsdiebstahl ein: Am 7. Februar hätten Einbrecher bei den Fallschirmjägern in Seedorf in Niedersachsen 34.881 Patronen Handwaffenmunition verschiedener Kaliber aus zehn aufgebrochenen Munitionsbehältern entwendet. Die Täter seien weiterhin unbekannt.

Die Antwort der Bundesregierung löste bei der Linken-Bundestagsabgeordneten Katrin Kunert Empörung aus. Die Regierung zog sich nämlich auf die Formulierung zurück, dass ein Munitionsverlust erst dann als Diebstahl festgestellt werden könne, "wenn aufgrund polizeilicher Ermittlungen ein entsprechender Nachweis" vorliege. In diesem Zusammenhang unterstellt Kunert der Bundesregierung Verdunkelungstaktik, die zudem widersprüchlich sei.

Die Regierung selbst gehe nämlich auch von "unrechtmäßig angeeigneter Munition" aus. Das lasse nur die Schlussfolgerung zu, dass "offensichtlich das eigene Bundeswehrpersonal im großen Stil Munition und Waffen klaut", so Kunert. Dafür spreche auch eine überraschend hohe Zahl von 138.000 Sicherheitsüberprüfungen. Dabei seien in den vergangenen zehn Jahren bei 685 Personen Sicherheitsrisiken entdeckt worden.

(may-)
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