Mehr für gute Schüler Kultusminister wollen Begabtenförderung verbessern

Dresden · Manchmal langweilen Schüler sich im Unterricht, weil sie schon viel weiter als ihre Klassenkameraden sind. Schule muss deshalb eine Balance finden und auch die kleinen Einsteins unterstützen. Die Kultusminister der Länder wollen sich drum kümmern.

 Begabte Mädchen und Jungen sollen an Deutschlands Schulen künftig frühzeitig und besser gefördert werden.

Begabte Mädchen und Jungen sollen an Deutschlands Schulen künftig frühzeitig und besser gefördert werden.

Foto: dpa, abu lre fux

Begabte Mädchen und Jungen sollen an Deutschlands Schulen künftig frühzeitig und besser gefördert werden. Ein entsprechendes Papier steht bei der Kultusministerkonferenz (KMK) in dieser Woche in Berlin zur Abstimmung. KMK-Präsidentin Brunhild Kurth (CDU) tritt vehement für die Belange Begabter ein. "Eine gute Schule fördert sowohl die benachteiligten Kinder, lässt aber auch die Talente nicht verkümmern", sagte sie. Das sei auch eine Frage von Bildungsgerechtigkeit.

Die sächsische Kultusministerin erinnerte daran, dass man sich in Deutschland lange Zeit mit Eliten schwer getan habe. "Es war ja geradezu verpönt, das Wort in den Mund zu nehmen." Man habe sich bei Förderung vor allem auf leistungsschwache, sozial benachteiligte Schüler oder Inklusion konzentriert. "Wir müssen aber das eine tun und dürfen das andere nicht lassen", sagte Kurth. Auch leistungsstarke Schüler hätten einen Anspruch auf gezielte Förderung. Dabei gebe es Nachholbedarf

Kurth begründet ihren Einsatz für die Begabtenförderung auch mit gesellschaftlichen Notwendigkeiten: "Deutschland hat keine Rohstoffe, wir haben nur Humankapital. Und wir sind Exportweltmeister. Damit das so bleibt, muss die deutsche Wirtschaft ihr Niveau halten. Dazu braucht es die Begabten." Wirtschaft und Wissenschaft seien sehr an dem Thema interessiert. Die KMK-Chef sieht aber auch die Wirtschaft in der Pflicht. Sie könnte leistungsstarke Studenten beispielsweise schon während des Studiums unterstützen und gezielt fördern.

Sachsen habe über Jahre eine Förderstrategie aufgebaut, die konzeptionell schon ziemlich ausgereift sei - von Spezialschulen bis hin zum Hochbegabten-Gymnasium St. Afra in Meißen, sagte Kurth: "Wir bringen dieses Thema nun auf den Tisch und schauen uns gegenseitig über die Schulter. Für mich ist auch wichtig, was Sachsen aus den Erfahrungen anderer noch lernen kann."

(dpa)
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