Kolumne: Total Digital Humanoide Roboter auf den Straßen in Austin

Düsseldorf · Künstliche Intelligenz und virtuelle Realität waren die großen Themen beim Digitalfestival South by Southwest.

 Autorin Ulrike Langer.

Autorin Ulrike Langer.

Foto: Langer

In der vergangenen Woche habe ich das spektakuläre Digitalfestival South by Southwest (SXSW) im texanischen Austin besucht. Ich war in diesem Jahr während der SXSW-Konferenz viel auf den Straßen von Austin unterwegs. Spektakulär waren die Präsentationen im Samsung-Haus. Mit einer Art Taucherbrille auf dem Kopf, welche die echte Realität ausblendet, konnte man dort virtuell im Weltraum herumspazieren.

"Echte Realität" - das mag wie eine sinnlose Tautologie klingen, aber für Marktforscher sind virtuelle, augmentierte (die Wirklichkeit mit virtuellen Informationen anreichernde) und alle möglichen Mischformen der Realität ("Mixed Reality") maßgebliche Technologie-Trends, welche vor allem die Medien-, Marketing-, Gaming- und Reisebranche verändern werden. Wir werden uns wohl früher oder später daran gewöhnen, in verschiedenen Realitäten zu leben.

Interessant war es auch, "Pepper" in Austin zu erleben. "Pepper" ist ein weißer Plastikroboter, der ein iPad auf seiner Brust trägt und darüber kommunizieren kann. Er kann Stimmen auswerten und in vorgefertigten Sätzen mit Menschen sprechen - "Pepper ist ein "humanoider" Roboter.

Am beeindruckendsten war für mich jedoch die Begegnung mit dem Humanoiden "HI-4", der an der Universität von Osaka in Kooperation mit der japanischen Telefongesellschaft NTT entwickelt wurde. "HI-4" saß im sogenannten "Japan-Haus" an einem Tisch und unterhielt sich mit Besuchern. Doch auch "HI-4" muss noch lernen, auf unerwartete Fragen angemessen zu reagieren. Er sah mit seinen unbeholfenen Gesten etwas schüchtern aus, wirkte aber dennoch so echt, dass ich zweimal hinschauen musste. Wozu man ihn braucht? Schon heute bringen Roboter in manchen Krankenhäusern Patienten ihre Medikamente. Doch wäre es nicht nett, wenn man sich auch ein wenig mit ihnen unterhalten könnte?

Ihre Meinung? Schreiben Sie unserer Autorin unter kolumne@rheinische-post.de

(RP)
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